Hochschulseminar – Die Form des Städtischen
 
Quantitative Betrachtungen des öffentlichen und privaten Raumes
Isabel Carrera, Jens Foth, 22.11.12

Quantitative reflection about private and public spaces

 

After analysing Hans Paul Bahrdt´s theory about private and public spaces, including the polarisation of any of them, we questioned it and developed our own examples for extreme situations in this area.

In fact, it wasn´t easy to find examples that emphasize Bahrdt´s theory but, after searching and brainstorming we found our own way to describe his ideas, showing examples of human behaviour and urban situations that are given in peoples everyday life.

 

Basically it´s about showing what happens if, on the one hand there is too much private space, or on the other too much public space in cities.

We criticize the idea of privatize public places and to let private spaces become public in extreme ways as well.

The fact that there has to be a reasonable proportion of private and public spaces is an important part of Bahrdt´s theory that we agree with. If this proportion is given residents will identify themselves with the city and feel native. Enough correlation and balance between public and private spaces make cities work out correctly.





Alltägliche nachbarschaftliche Situationen, die durch eine klare Abgrenzung erfolgen, um nicht zu viel des Privaten im Eigenheim preiszugeben. Wie Lenz Romeiß betont, beruht es auf die gekonnte Distanz Bahrdts in einer Nachbarschaftlichen Umgebung.




Übliche Siedlungsstrukturen der "American Way Of Life", die künstlich und bezugslos für tausende von U.S. Amerikaner gebaut werden. Eine Massenproduktion privater, aneinandergereihten Häuser. Ein kontrollierter eintöniger Raum von der Nutzung über die Form und die Struktur. Kein öffentlicher Rückzugs- und Erholungsraum vorhanden.


 

Solche Situationen, wie am Bremer Beispiel der Hochstraße, zeigen wie die Aufenthaltsqualität unter den schlechten Voraussetzungen leidet. Zu viel Verkehr bringt eine hohe Geräuschkulisse und Abgase mit sich. Auch engere Bürgersteige verschlechtern das durchgehen eines Gebietes – die Folge: leerstehende Räumlichkeiten in den Erdgeschosszonen und keine kommerzielle Aktivität. Der Passant möchte und kann sich nicht an diesem Ort aufhalten.


 

Auch anhand eines Beispiels der Stadt Quito zu Hauptverkehrszeiten kann man erkennen, dass die achtspurige Straße die städtische Qualität verschlechtert. Die Entfernung zwischen den Bürgersteigen ist sehr groß und schließt öffentliche Kommunikation aus.




Öffentliche Plätze werden privatisiert, weil der Finanzkräftigste gewinnt. Dies geschieht, wenn Städte und Gemeinden durch finanzielle Engpässe öffentliche Plätze dem besten Bieter einer privaten Wirtschaft den Zuschlag erteilen. Wir hinterfragen die bürgerliche Beteiligung nach verschiedenen Nutzungskonzepten und deren Beteiligung an solchen Projekten. Die Stadt gehört in diesem Fall dem Finanzkräftigsten.




Durch wachsende Büro- und Finanzviertel in den Großstädten entstehen immer mehr private Zonen. Beispielsweise in London, wo das Finanzviertel nur während der offiziellen Arbeitszeiten „geöffnet“ ist. Außerhalb der Geschäftszeiten ist es dem Passanten nicht möglich diese Zone zu betreten.







Im Gegensatz zu der vorherigen Situation werden private Handlungen im öffentlichen Raum überwacht und kontrolliert. Inwiefern werden Überwachung und Kontrolle ausgereizt? Wie tolerant bleiben wir dem gegenüber und wo wird die Grenze überschritten?







Die Durchmischung zwischen dem privaten und den öffentlichen Raum wird anhand einer fotografischen Serie in ihrem Steigerungsgrad dargestellt. Von der Grünfläche am Bürgersteig bis hin zum verbotenem betreten einer Fläche.




Wir hinterfragen die Funktionen der Fußgängerzonen. Inwiefern funktionieren diese? Braucht man Stadtrequisiten? Werden diese durch den Stadtbewohner genutzt oder gehören diese zum städtischen Deko-Müll?


 

Je weniger Wechselbeziehungen im öffentlichen Raum vorhanden sind, desto einfacher ist es, den Raum zu verstehen und zu nutzen. Solitäre Bauten, gerade in der Stadt, erzeugen Bereiche, deren Nutzung undefiniert erscheint und die zu Brachen verkommen.

 

 

Die repräsentativen Symbole sind Besonderheiten oder Wahrzeichen einer Stadt, die einen Bezug schaffen. Der Ort unterscheidet sich von anderen Orten und verschafft Identität für die Bürger einer Stadt. Das Gefühl der Heimat und Verbundenheit entwickelt sich.




Als „Architecture without Architects“, ein Begriff von Bernard Rudofsky, wird die Entstehung solcher Orte beschrieben. Die enge Stadtstruktur hebt die Kommunikation und Interaktion der Individuen hervor. Straßen und Wege stehen mit der Baustruktur auf einer Ebene, werden von den Bewohnern mit persönlichen Requisiten geschmückt.




Im Gegensatz zu natürlich entstandene Stadtstrukturen sind Siedlungen in den sechziger Jahren in großen allgemeinen Maßstäben geplant worden. Zu große Entfernungen und weite Wege erschweren die Kommunikation zwischen Siedlung und Stadt. Die Grünflächen zwischen den Gebäuden isolieren die Bewohner und durch breite Verkehrswege lässt die sich die eigentlich Nutzung der Grünflächen nicht entfalten.