Hochschulseminar – Wer hat Angst vor dem Zufall?
 
Tod und Leben großer amerikanischer Städte - Jane Jacobs
Fenise Armutcu, Meliha Bedia Kök, 13.02.2018

The book "The Death and the Life of Big American Cities" by Jane Jacobs is a major criticism of modern urban planning and urban architecture. The author describes in the four chapters the functions of cities on the example of Manhattan and mentions factors that adversely affect cities.To improve the condition of the city, she proposes many methods.

Das Buch „Tod und Leben großer amerikanischer Städte“ von Jane Jacobs ist ein große Kritik an die moderne Stadtplanung und Stadtarchitektur. Die Autorin schildert in den 4 Kapiteln die Funktionen der Städte am Beispiel Manhattans und erwähnt Faktoren, die Städte negativ beeinflussen. Um die Zustand der Stadt zu verbessern, schlägt Sie viele Methoden vor. 













Im ersten Teil handelt es sich um den Bürgersteig die Sicherheit und der Kontakt. Der Zweck des Bürgersteigs ist es nicht nur die Fußgänger von einem Ort zum anderen Ort zu transportieren, sondern auch einen öffentlichen Raum zu schaffen, damit ein Stadtteil erfolgreich ist. 

Der Bürgersteig sorgt dafür, dass sich Menschen gegenseitig kennenlernen zB. durch das Einkaufen oder an den Bushaltestelle. Fußgänger müssen sich auf Bürgersteigen mit Fremden Menschen sicher fühlen. 

Dazu müssen Bürgersteige drei Hauptqualitäten haben

  • Einen deutlichen Zeichen des privaten und öffentlichen Raums
  • Die Menschen müssen immer auf der Straße sein
  • Die Bürgersteige müssen ununterbrochen sein                                                                                                              


Jacobs erwähnt auch 3 Wege die zur Stadtunsicherheit führen:

  • Wenn man Situationen ignoriert und es weiter erlaubt 
  • Wenn man das Fahrzeug benutzt, anstatt auf Bürgersteigen zu gehen 
  • Wenn im bestimmten Stadtvierteln Banden entstehen z.B. durch das Bevölkerungswachstum. Denn die Angst hält Menschen in der Nachbarschaft und die Qualität des Alltagslebens geht verloren

Jacobs betont auch, dass die lokalen öffentlichen Charaktere in der Nachbarschaften sehr wichtig sind und erklärt, dass dadurch die Menschenmasse auf dem Bürgersteig verstärkt wird.
Je mehr Menschen auf den Bürgersteigen vorhanden sind, desto höher ist die Sicherheit.
Der Sozialkontakt wird ebenso verstärkt. 
Bei einem schnellen Bevölkerungswandel sind die Menschen auf dem Bürgersteig neu, so dass die Sicherheit gefährdet wird, insbesondere die Sicherheit der Kinder.



Es werden immer mehr Kindererziehungsräume im Zentrum von Superblocks geschaffen, in denen kleine Kinder nur leicht überwacht werden können.

Die Bürgersteige werden dadurch vernachlässigt, da die Menschen überwiegend auf die Innenräume fixiert sind, die zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen.

Kinder sind oft sicherer, wenn sie auf den Gehwegen spielen, weil sich dort mehr erwachsene Personen befinden. Bürgersteige sind für die Kinder auch viel interessanter,
weil sie dort spielen, Seilspringen mit Kreide zeichnen, rennen, hüpfen und in der Nähe etwas Süßes kaufen können. 

Jacobs beschreibt weiterhin im ersten Teil über die Parks als "flüchtige Räume".
Wenn ein Nachbarschaftspark keine Menschen anzieht, dann muss da etwas getan werden und zwar muss er zu einem spezialisierten Park werden, der besondere Attraktionen
einbezieht, um Menschen in den Raum zu locken.






Im zweiten Teil erzählt Jacobs über vier Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um eine Vielfalt in der Großstadt zu erzeugen. 

  • Die Notwendigkeit für primäre Nutzungen
  • Gealterte Gebäude 
  • Kurze Blöcke
  • Ausreichende Konzentration von Menschen
1. Punkt:
Zur primäre Nutzungen gehören Arbeit, Bildung, Museen, öffentliche Gebäude usw. Sie sind Gebäude die als Anker eines Distrikts gelten. Jeder Distrikt sollte mindestens einen primären Zweck haben, um zu verschiedenen Zeiten genügend Aktivität sicherzustellen.

2. Punkt:
Jacobs erklärt den Bedarf an alten Gebäuden, da sie niedrige Mieterträge gewährleisten und das Wachstum von kleinen Unternehmen zu fördern. Darüber hinaus muss ein Distrikt eine Mischung aus Gebäuden mit niedrigen, mittleren und hohen Ertrag aufweisen, damit ein Stadtteil vielfältig ist. Neubaus dagegen sind unwirksam, da nur hoch wohlhabende Unternehmen die hohen Kosten leisten können.



3. Punkt: 

Kurze Blöcke ermöglichen eine größere Nutzung innerhalb einer Nachbarschaft oder eines Distrikts, da die Bewohner Straßen erkunden können, die sie vorher nicht erkundet hätten. Durch die erhöhten Routen führt es zu auch machbaren Handelsplätzen.


4. Punkt: 

Bei einer relativ dichten Umgebung mit ca 100 bis 200 Wohnungen erhöht sich die Anzahl der Nutzer auf den Bürgersteigen. Eine zu hohe Anzahl der Konzentration von Menschen führt es zu einem Hochhaus, in dem Sichtlinien nicht ausreichen, um die Bürgersteige sicher zu halten. Gebiete mit geringer Dichte, laufen die Gefahr zu Slums zu werden. Man muss eine ausreichende Konzentration von Menschen gewährleisten. Kommt es zu einer Abwesenheit einer dieser Bedingungen, würde es zu einer Homogenität und Abschwächung führen.



Jacobs widerlegt die Mythen über die Nachteile der Vielfalt

1. Mythus : Vielfalt ist abschreckend
Jacobs belegt, Vielfalt ist erfolgreich, wenn die 4 Bedingungen einer Großstadt erfüllt werden. 


2. Mythus: Vielfalt verursacht Verkehrsstau
Jacobs widerlegt, Verkehrsstau entstehen nicht durch Menschen sondern durch die erzeugte Fahrzeuge. Dafür sollten wenige private Autos und mehr öffentliche Transportmitteln verwendet werden. 

3. Mythus: Vielfalt lässt ruinöse Gebiete entstehen
Jacobs widerlegt, ruinöse Gebiete wie z.B. Schrottplätze werden nicht von der Soziologie toleriert. Aber Nutzungen wie z.B. Bars oder Theatern, Kliniken sind nicht schädlich, wenn sie in bestimmten Stadtviertel zerstreut vorkommen.


Ein gutes Beispiel ist hier der Kampf zwischen Jane Jacobs und Robert Moses. 
Robert Moses war auch ein Stadtplaner. 1959 plante er einen 10-spurigen Autobahn, die über SoHo und Little Italy überschneidet und vor allem den Washington Square Park zerstörte. Dabei würden 416 Gebäude zerstört werden. 


Es geht hier um zwei Stadtplaner, die unterschiedliche Ansätze haben, aber ein gemeinsames Merkmal besitzen: Beide wollen ein besseres Stadt. Jacobs ist für eine menschenwürdige Nachbarschaft, Moses dagegen gibt einen großen Wert für starke Infrastruktur. Dem­ent­spre­chend gab es auch viele Demonstranten gegen dieses Projekt und der Plan blieb auch in der Geschichte zurück. Über diese Situation der beiden Stadtplaner wurde auch ein Oper Namens A Marvelouse Order gespielt/gesungen.


Jacobs diskutiert, dass erfolgreiche große Distrikte selbstzerstörerisch sein können, wenn bestimmte Stadtviertel  bei einer bestimmten Verwendung so beliebt werden, dass aufgrund dieser Nutzung keine Diversität mehr übrig bleibt. Das Resultat ist die Behebung der Vielfalt einer Stadt.

In den 1940er und 50er Jahren fand das Elendsplanungsprogramm namens "Stadterneuerung", statt, welches nicht erfolgreich war. Das Programm verteilte die Slums unter anderen Bezirken, wodurch zahlreiche Vierteln übernommen wurden, um die Slums zu beenden.


Jacobs erklärt, dass ein Slum nicht durch Hohe-Ausbeute-Projekte ersetzt werden kann, da Probleme, die den Slum geschaffen haben, nicht überwunden werden. Sie schlägt vor, einen Slum zu stoppen, indem man die Menschen davon abhält, zu schnell aus dem Slum zu kommen. Wenn ein Gemeinschaftsgefühl stark genug ist, werden die Bewohner lieber bleiben und ihr Zuhause und Nachbarschaft entwickeln.


Slums sind Teufelskreise. Es ist sehr schwer aus dieser Situation rauszukommen. Man braucht Unterstützung von außen um das Lebensqualität zu verbessern. 
Sie sind sowohl Täter als auch Opfer. Stadterneuerung sind nicht in der Lage Slums zu stoppen. Menschen ziehen zu schnell ein und aus, wodurch die Bevölkerungszahl niedrig bleibt.
Durch Umsiedlung und Abbau von Gebäuden werden Slums nur verschoben. Stagnation und Stumpfheit sind die ersten Symptome des Slummings.


Keine Slum Gebiete sind:
• Wenn die Bevölkerung sich für die Verbesserung des Gebiets interessieren

• Wenn die Bürgersteige sicher und interessant sind 
• Wenn Business und Wirtschaft weiterhin wächst


Im 4. Teil geht es um effektiven Taktiken, um die Stadtleistung zu verbessern.

Dazu gehören: 
• Weniger Kredite

• Subventionierte Wohnungen
• Abnutzung von Autos
• Verbesserung der visuellen Ordnung
• Rettung von Projekten 

Jane Jacobs ist der Meinung, dass Geld nur Schaden anrichten kann. Einer der schädlichsten sind die Credit Blacklisting von Kreditinstituten. Sie haben eine schwerwiegende
Auswirkung auf die Slums und ihre Fähigkeit aus dem Elendsviertel zu befreien, aber die Bewohner sind nicht in der Lage, Kredite aufzunehmen, um lokale Unternehmen zu gründen.




Jacobs erzählt unteranderem über die Idee der Gesetze in der Planungsabteilung, insbesondere in Bezug auf Wohnungssysteme mit geringen Einkommen. Die Idee hierbei ist, 

Menschen durch Einkommen zu trennen, welches jedoch natürlicherweise nicht funktioniert und eine Vielzahl von Problemen erzeugt wird. Insbesondere sind es Probleme für die lokalen Unternehmen, da ihre Kunden sich ihre Produkte nicht leisten können. Anstelle von Wohnungen mit niedrigem Einkommen, sollte die Regierung die Miete für private Wohnungen ein Teil davon subventionieren. Wodurch Bevölkerung mit niedrigen Einkommen die Möglichkeiten bekommen in der Stadt zerstreut vorzukommen.

Jacobs erwähnt zusätzlich, dass es Korruptionspotenziale gibt, die ständig zunehmen. Sie schlägt vor die subventionierten Wohnungen, alle paar Jahre zu prüfen.

Jacobs ist allgemein mit den Verkehrsnetz, Parkplätze, Tankstellen, Autos und der Gebühr nicht zufrieden, insbesondere mit der Erosion von Bürgersteigen. Jacobs ist bewusst, dass die Autos Notwendigkeit sind, glaubt jedoch, dass davon viel weniger geben sollte. Die verbleibenden Autos sollten dazu gebracht werden, härter zu arbeiten. Vor allem öffentliche Transportmittel als private Autos. 


Jacobs Haltung über das Buch ist, dass Städte aus organisierten Komplexitäten gebildet werden. Diese Komplexititäten sind miteinander verflochten.
Vertikale Strukturen, wie zB übereinander gelegene Ebenen, wie die Hochhäuser vereinfachen diese Komplexität. Horizontale Strukturen dagegen funktionieren viel besser

in der Stadtplanung.



Eine Collage über Jane Jacobs und ihre Sichtweise über die Großstädte