MASTERSTUDIENGANG - ENVIRONMENTAL DESIGN
Kattenturm – Arbeiten und Wohnen in Obervieland, Bremen
Einführung
Prof. Klaus Schäfer, Lehrstuhl für Städtebau, Hochschule Bremen, Wintersemester 2020/2021
Entwicklung Zentrum Kattenturm
(English Introduction – text see below)

Schwarzplan von Bremen, Stadtteil Obervieland hervorgehoben mit Markierung von Kattenurm in der Mitte
Figure-ground diagram of Bremen, District Obervieland graphically highlighted with the Quarter Kattenturm marked in the midst.

Im zentralen Bereich von Kattenturm stehen sowohl Gebäude mit wesentlichen Funktionen, als auch die Qualität der öffentlichen Räume und der Freiflächen derzeit zur Disposition. Im Zuge der angestrebten Veränderung des Zentrums, möchten wir mit unseren Master-Studierenden der School of Architecture einen Blick auf die räumlichen Potentiale von Kattenturm insgesamt richten. Die Verflechtung innerhalb von Obervieland und die Einordnung in das Stadtgefüge von Bremen haben sich für uns als ebenso wichtige Themen herausgestellt.

Luftbild 1960er (Quelle: Bremer Zentrum für Baukultur) / Luftbild 2018 (Quelle: Google-Earth)

In der Analyse sehen wir Kattenturm, maßgeblich als Wohnstandort entwickelt, auch in seinen Teilen jeweils auf bestimmte Haustypologien konzentriert und separiert. Breite Straßenräume, geringe Baudichten und ausgedehnte Abstandsflächen stehen einem urbanen Zusammenhang – aus unserer Sicht – entgegen. Wiewohl beispielsweise die Mehrfachnutzung (Funktionsmischung) von öffentlichen Räumen den Kontakt im Quartier fördern könnte.

Ein Thema zukünftiger Stadtentwicklung, sowohl gesellschaftlich, wie ökologisch ist: Wie kommen wir zu einer Stadt der kurzen Wege und befördern Innenentwicklung vor Außenentwicklung? Für die verschiedene Bezirke einer Großstadt wie Bremen wird, eine daraus erwachsende Dezentralität, zur Stärkung der Quartiere führen müssen. Bauliche Verdichtung ist dabei keineswegs negativ: Sie fördert die Kommunikation, stärkt Solidarität, wie Eigeninitiative und kann kaum ohne gemeinsames Organisieren von Arbeiten und Wohnen – in direkter Verknüpfung – von statten gehen.

Die Ziele zur Entwicklung des Zentrums, die jüngsten punktuellen Erweiterungen, die bereits vorhanden Arrondierungen und Transformationen der 1990er, sind erste Anfänge einer Veränderung von Kattenturm zu einem eigenständigeren Stadtquartier als denkbarer Kernbereich von Obervieland. Hieran wollen wir konsequent städtebaulich anknüpfen.
Begleitet vom Ortsamt Obervieland haben wir im Wintersemester 2020/2021 städtebauliche Rahmenpläne für eine Transformation des Quartiers im Rahmen unseres Master-Kurses „Ort und Gesellschaft“ hergestellt.

Organisation: Prof. Klaus Schäfer (Städtebau) und Architekt Pierfrancesco Stella (Freiraum), Nina Möllering B.A. (Tutorin), Gastkritik:  Michael Radolla (Ortsamtsleiter Obervieland), Sandra Ahlers (Quartiersmanagement Kattenturm) und Stefan Markus (Beirat Obervieland).
Studierende: Ruven Benedict Berg, Annika Cordes, Jacqueline Heller, Jamile Issa, Florian Jager, Anna Leu, Naomi Nagels López, Janina Plischke, Maureen Pochard, Lina Semmler, Seyma Seyhan, Frederieke Schons, Clara von Schoultz, Moneeb Suliman und Coralie Zehe.

Kattenturm – Working and Living in Obervieland, Bremen
Kattenturm, a typical New town (satellite town) out of the 1960ies was planned in a former landscape of agriculture, little villages and first steps in outsourcing urban functions of the city. Today it’s a central part of the district Obervieland surrounded by different settlements of one-family-houses, industrial and commercial areas and a hospital. Here we find all the typical attributes of the so called “Zwischenstadt” (in-between city): separated fields of use, even in the case of settlement one group of typology stays apart from the next, the traffic system works in the logic of a flowchart, without urban qualities of a public space.
Environmental here we could find all functions of an urban settlement but without cohesion: no spatial interaction and commutation, deprived of urban synergies, unilateral usage of space, land and property.

Today to a large city the question of sustainability and good governance is linked to a decentralized development –avoiding traffic, increasing density, enhancing solidarity and reinforcing mixed use – for almost every part of its own. The first both qualities self-evidently are associated to environmental awareness, even these are fundamentals of urbanity too. Compactness, the coaction of working and living fosters a multilayered use of the public space, in doing so civic solidarity arises. The capital becomes a network of urban locations partly self-reliant; an indifferent sprawl takes shape.

The catalyst of our project where some currently important questions on the development around the center of Kattenturm. Gladly we worked together with the local administration of the district, their feedback and the finally presentation of the whole work in the civic center to the public.