MASTERSTUDIENGANG - ENVIRONMENTAL DESIGN
Kattenturm – Arbeiten und Wohnen in Obervieland, Bremen
Harmonische Einheit durch Verdichtung
Naomi Nagels López, Coralie Zehe, Wintersemester 2020/2021

KONZEPT
Kattenturm ist mit rund 13.500 Einwohnern der größte Ortsteil des Bremer Stadtteils Obervieland, der südlich des Stadtzentrums Bremens liegt. Der Ortsteil wurde in den 1960er Jahren entwickelt, um als Wohngebiet für die Arbeitskräfte eines Industriegebiets zu dienen. Seitdem hat sich Kattenturm nicht sonderlich verändert. Der Ortsteil wird im Zentrum von einer Mischung aus überwiegend drei- bis viergeschossigen Mehrfamilienhäuser mit ruhigen Innenhöfen und einigen Hochhäusern geprägt, die von Einfamilienhäusern umrandet werden.
Für diesen städtebaulichen Entwurf, mit dem Ziel der baulichen Verdichtung innerhalb Kattenturms, ist die Idee gewesen, überwiegend mit dem Gebäudebestand zu arbeiten und die Wegeführung innerhalb Kattenturms durch alte und neue Wegeführungen effizienter zu gestalten. Durch die Entstehung von Wohnblöcken durch das Rastern des Gebiets sollten die Gebäude eine Verbindung miteinander bilden und eine harmonierende Einheit schaffen.
Das Gebiet soll in vier Bauphasen verändert und nachverdichtet werden. Erst nach Fertigstellung einer Bauphase wird mit der jeweilig nächsten gestartet. Dadurch sollen die Einwohner nicht beeinträchtigt werden und das Gebiet weiterhin bewohn- und nutzbar sein.

The aim of this urban design concept is the structural densification of Kattenturm, a district of Bremen, in consideration of the existing buildings of the city. It was necessary to restructure the area, as the existing sidewalks were disordered, for it to become an organized place. With the help of new building blocks and by closing the existing gaps between the old buildings, the goal of having a more harmonious place was achieved. Especially in the new buildings, mixed-use of residential and commercial is to take place, in which local supplies and services can be found on the ground floors and backyards, thus enabling a compact city. The new building concept is supported by communal green areas, characterized by lawns and raised beds with trees and different plant species, which create a recreation area that connects different areas of the city.

Baulich eingefasster Stadtplatz mit Nutzungen (Grafik) im zentralen Bereich 
Edificial enclosed town square and the use (diagram) in the central area



Morphologie M.: 1:2.500


Masterplan



Zentrum
Die Einkaufsstraße wurde als Vertiefungsgebiet ausgesucht, weil sie bei der Ankunft mit der Straßenbahn an der Haltestelle Kattenturm-Mitte den ersten Eindruck des Ortes vermittelt. Das Ziel war es, die Einkaufsstraße freundlicher zu gestalten und mehr attraktive Gewerbemöglichkeiten zu bieten, sodass mehr Menschen von Kattenturm angezogen werden.
Zu sehen sind im Einkaufsstraßen-Ausschnitt die Grundrisse der Erdgeschosse einiger Gebäude, die unterschiedliche Gewerbearten beinhalten sollen.
Einige der abgebildeten Gebäude besitzen eine Art Kolonnade, durch die man von Nord nach Süd und von Ost nach West hindurchgehen kann. Fast alle Gebäude dieses Bereichs besitzen geschlossene Innenhöfe, mit einer Ausnahme, bei der im Innenhof kleine Gebäude vorhanden sind, die als Sekundärgewerbe genutzt werden können. Ein weiteres neues Gebäude verbindet beide Bereiche abseits der Gleise miteinander mit einer Durchfahrt für die Straßenbahn. Hier soll neben Einkaufsmöglichkeiten zukünftig auch die Haltestelle Kattenturm-Mitte der Tram liegen. Das Gebäude soll durch seine Dachkonstruktion, eine Art Flügeldach mit unterschiedlichen Neigungen, auffallen und ein Wiedererkennungsmerkmal bei der Ankunft in Kattenturm erzeugen.
Die Geschosshöhen der neuen Gebäude orientieren sich an den Höhen der Umgebungsgebäude. Die ersten zwei Geschosse besitzen eine Lichte Raumhöhe von 4 Metern, die angesetzte Höhe für Läden. Die darauffolgenden Geschosse haben eine Lichte Raumhöhe von 2,7 Metern. Ebenfalls ist eine vereinfachte Darstellung der möglichen Fassadengestaltung dieser Gebäude zu sehen. Die Fassaden beinhalten viele Fensteröffnungen, um einen Bezug vom Außen- und Innenraum herstellen zu können.


Wohngebiet Living Area
Der zweite Ausschnitt zeigt einige Gebäude im Wohngebiet. In diesem Bereich wird exemplarisch gezeigt, wie die An- und Neubauten mit den Bestandsgebäuden verschmelzen und eine Einheit bilden. Obwohl die Bestandsgebäude im gesamten Gebiet verschieden sind, an einigen Stellen sind Reihenhäuser, Gewerbeeinheiten, Bildungseinrichtungen aber hauptsächlich Geschosswohnungsbau vorhanden, soll das gesamte Gebiet durch die neue Bebauung einen ganzheitlichen Charakter bekommen. Die Innenhöfe sollen eine private wie auch öffentliche Nutzung gleichermaßen möglich machen. Außerdem gibt es öffentlich gestaltete Freiräume, die eine Gemeinschaftsnutzung ermöglichen. Die Grundrisse sind hauptsächlich klassische Zwei- und Dreispänner, die über die neuen Wege im Gebiet erschlossen werden können. Die einzelnen Wohnungen sind als 1-4 Zimmer Wohnungen geplant, wodurch eine gute Durchmischung im Gebiet entstehen soll.

Die landschaftsarchitektonische Idee dieses Entwurfs war es, aus der früheren Ringstraße des Zentrums eine Art Park mit unterschiedlichen Grünflächen und Erholungsmöglichkeiten zu gestalten. Der Entwurf sollte einen Grünstreifen beinhalten, der mehrere Bereiche in Kattenturm miteinander verbindet. Durch die Nähe zur Einkaufsstraße sollten ebenfalls die Aktivitäten in Kattenturm ausgeweitet werden und der Park als eine Art Treffpunkt die Gemeinschaft fördern.
Die drei Lagepläne des Parks stellen die prägenden Merkmale dieses Bereichs dar. Neben den verschiedenen Grünflächen werden auch das Wasserflusskonzept mit den dargestellten Wasserflächen, Regenmulden und Sammelbecken sowie die Baumarten, die die Grünfläche prägen, dargestellt.

Landschaftsarchitektur
Für die weitere Vertiefung in den Landschafts-architektonischen Aspekt wurden zwei Bereiche ausgewählt, die im 1:200 Maßstab nähere Details der Bereiche zeigen.
Diese Bereiche sollen als Gemeinschaftsflächen dienen, wo verschiedene Aktivitäten für alle Generationen angeboten werden. Es sollen durch den gesamten Parkbereich Sitzmöglichkeiten vorzufinden sein, entweder als Sitznischen oder -flächen, sowie Bänke. Weiterhin sollen an einigen Stellen kleine Spielgeräte ihren Platz finden, sowie weitere Spiel- und Sportflächen vorzufinden sein. Vor allem um den Bereich der Haltestelle Kattenturm-Mitte sollte eine weitläufige Fläche entstehen, die als Treffpunkt dient und die vorhandene Fläche des Marktes mit einbindet. Augenmerk dieses Bereichs sollte auch die große Wasserfläche sein, als Bachlauf mit Sammelbecken und Spritzdrüsenfläche.
In diesen Bereichen sollten in den Hochbeeten neben den Bäumen, auch unterschiedliche Bodendecker und Sträucher vorzufinden sein, die die Kulisse etwas bunter wirken lassen.

Der Wasserkreislauf sieht vor, dass Regenwasser durch einen durchlässigen Boden versickert, durch Absorption wieder freigesetzt wird und evaporiert.

Modell M.: 1:1.000