STADTPLANUNG B.A.
Entwurf - Ansgaritorquartier, Bremen
Aufgabenstellung Sommersemester 2012
Prof. Klaus Schäfer, Hochschule Bremen, August 2012

Das Projekt wurde mit Jörg-Henner Gresbrand (Bauamtsleiter, Stadt Rotenburg) für die B-Planphase entwickelt.

Aufgabenstellung – Ansgariviertel, Bremen

Quelle: Senatorische Behörde Bremen, Auschnitt Innestadt M.: 1:1000


Das Ansgariviertel in der historischen Altstadt wird in seiner Bedeutung für die Gesamtstadt Bremen grundsätzlich neu zu bewerten sein. Im Fokus stehen die zwei Blöcke zwischen Hanseatenhof (Lloydhof), Ansgaritor, Bürgermeister-Smidt-Straße und Ansgarikirchhof. Erfreulich ist, dass eine heute für die Innenstadt ehr tumb anmutende  Nutzung, wie das „Parkhaus am Brill“, entfernt werden kann. Hingegen wirft wiederum das Vorhaben diesen Stadtteil in eine Mall zu transformieren, Fragen nach einer geeigneten Maßstäblichkeit und Nutzung auf.
Derzeit werden die Möglichkeiten nach einer zentrumsnahen Ausdehnung von Einzelhandelsflächen überprüft. Bei einer Vergleichsberechnung durch Marktbeobachter wurde ermittelt, dass die großen Konkurrenten, die Fußgängerzone von Hamburg und von Hannover, proportional viel mehr Verkaufsflächen aufzuweisen haben als Bremen. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, Bremen habe damit die unattraktivere Innenstadt.
Was einen lebenswerten Stadtkern ausmacht, werden wir im Vorfeld unserer Untersuchung diskutieren und in gemeinsamen Entwürfen erproben. Wir werden uns mit einem zentralen Baustein der gesamten Stadt beschäftigen, die Schlagworte hierfür sind: Maßstab, Transformationsfähigkeit, Nutzungsmischung, Identität, Repräsentation, Ökonomie und Geschichte. Heute erscheint uns der Ort als ein Relikt der Verkehrsbauwerke aus den 1960ern, denn nicht nur das Parkhaus, sondern der eindimensionale Charakter der Bürgermeister-Smidt-Straße, die Verkehrsinsel am Spitzenkiel und erst recht der Flyover am Ansgaritor stehen als überkommene Zeichen von ‚Autoland‘ vor einer Ablösung.

Bürgermeister-Smidt-Straße, Blick auf das Ansgaritor von Norden

 

Begleitend zum Kurs der stadtplanerischen Instrumente, haben wir einen städtebaulichen Entwurf in Gruppen entwickelt, der am Ende des Sommer-Semesters 2012 Ausgangspunkt für eine ‚stadtplanerische Überprüfung’ war. Dabei ging es nicht darum einen ‚richtigen’ Plan herzustellen, sondern sich mit den Anforderungen der ‚Bauleitplanung’ hinsichtlich eigener konzeptioneller Ziele zu beschäftigen und so die eigene Planung letztendlich ‚zu verteidigen’. Drei Arbeiten sind dazu im Folgenden beispielhaft dargestellt.