STADTPLANUNG B.A.
Entwurf - Herrlichkeit Stadtwerder, Bremen
Aufgabenstellung Sommersemester 2010
Prof. Klaus Schäfer, Hochschule Bremen, November 2010

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Stadtplaner und Architekten Jörg-Henner Gresbrand (Bauamtsleiter, Rotenburg / Wümme)


Bei dem Gelände um den Standort der ‚Deutschen Gesellschaft zur Rettung von Schiffbrüchigen’ handelt es sich um einen äußerst umstrittenen Bereich für eine zusätzliche Bebauung in Bremen. Unter der Maßgabe ‚Innenentwicklung vor Aussenentwicklung’ und dem Blick auf den Stadtplan lässt sich unschwer ein Urteil fällen, dass aber bei näherer Betrachtung ins wanken gerät, vor der Wahrnehmung einer Idylle, die unmittelbaren Freiraumbedürfnisssen dient. Die sehr individualistische und damit nicht besonders städtische Planung um die ‚Umgekehrte Kommode’ schafft ein zusätzliches Plausibilitäts-Problem für diese Diskussion um den Stadtwerder.
Mit städtebaulichen Mitteln werden wir nun nach Lösungen zu suchen haben, die einen glaubwürdigen Ersatz schaffen für ein Stück Natur, ein Kleinod, das möglicherweise nur entbehrlich ist, wenn ein neues Stück statt für Alle entsteht.
Mehrer Randproblemen sollten in einem Konzept Berücksichtigung finden: die Innerstädtische Lage des Bereichs, der zwergenhafte Maßstab der Wohnsiedlung zwischen Werderstraße und Werdeufer und die offene (distanzlose) Neuplanung in solitärer Ordnung von Stadtvillen mit seiner Erschließung. Dies alles bei eventueller Berücksichtigung des Verlaufs der Wallanlagen um die Innenstadt als grünes Band.

Begleitend zum Kurs der stadtplanerischen Instrumente von Herrn Gresbrand, werden wir einen städtebaulichen Entwurf in Gruppen entwickeln, der am Ende des Semesters Ausgangspunkt für eine ‚stadtplanerische Überprüfung’ sein wird. Dabei geht es nicht darum einen ‚richtigen’ Plan herzustellen, sondern sich mit den Anforderungen der ‚Bauleitplanung’ hinsichtlich eigener konzeptioneller Ziele zu beschäftigen und so die eigene Planung letztendlich ‚zu verteidigen’.
Die Maßstäbe von der Analyse bis zum Entwurf reichen vom 1:5.000 bis zum 1:500.

1. Phase – Analyse
Stellen Sie sich die Planunterlagen zum Gebiet zusammen und studieren Sie die Unterlagen hinsichtlich aller Schichten der Stadt. Betrachtung des Flächennutzungsplan (FNP) und der jüngeren Planungsgeschichte des Areals. Anfertigung einer Notation von wichtigen Phänomenen vor Ort. Legen Sie fest welche Ebenen wichtig sind und zeichnen Sie diese in geeigneten Maßstäben auf. - Nebenher schon erste Ideenskizzen anfertigen.

2. Phase – Konzeptfindung
Annäherung an ein räumliches Leitbild über die Maßstäbe 1: 2.000 bis 1:1.000. Stellen Sie ein Umgebungsmodell her und fügen sie zunächst i.M.: 1: 2.000 ein Modell ein bei dem nur der öffentliche Raum ausgeformt ist. Übertragen sie die Erkenntnisse in ein differenzierteres Modell 1:1.000 (öffentlicher und privater Raum). Springen Sie in den Maßstäben hin und her und überprüfen das räumliche Leitbild. Skizzieren der Haustypologien.)

3. Phase – Vertiefung zum B-Plan
Anfertigung von Plänen und Modellen i.M.: 1: 500 aller schwieriger (Abstände, komplizierte Stadt-Grundrisse) Situation im Ausschnitt und Entwurf des B-Plans, wie der textlichen Festsetzungen. Abgleich mit dem Regelwerk und Vorbereitung auf alle Ausnahmeregelungen (Verhandlung). Die textlichen Festsetzungen bleiben im Konzept, d.h. sie müssen nicht auf eine Planlegende gesetzt werden.