STADTPLANUNG B.A.
Entwurf - Stephaniviertel, Bremen
Aufgabenstellung Sommersemester 2013
Prof. Klaus Schäfer, Hochschule Bremen, August 2013

Das Projekt wurde mit Jörg-Henner Gresbrand (Bauamtsleiter, Stadt Rotenburg) für die B-Planphase entwickelt.

 

Das Stephaniviertel liegt heute eingezwängt zwischen den großen Verkehrsträger der Stadt und wird hiervon in seiner Lebensqualität stark beeinträchtigt. Die über eintausendjährige Siedlungsgeschichte des Quartiers lässt sich kaum noch erahnen. Selbst der das Zentrum bildende Kirchenbau, erscheint uns heute wie auf einem Dorfanger stehend. Er bildet nur auf weite Sicht die Orientierungsmarke einer Großstadt ab. Eine reine Wohnsiedlung mit sehr geringer Dichte wurde in den 1950ern mit kompositorischen Grundzügen als Ensemble errichtet. Dies an Stelle eines im Bombenkrieg völlig zerstörten hoch verdichteten Stadtteils mit Hafen-, Kontor- und Wohnnutzungen. Von der unmittelbaren Nähe des einst großstädtischen Hafens, nunmehr ein aufstrebendes Stadtquartier mit vielen Hoffnungen für die Stadtentwicklung Bremens, die „Überseestadt“, ist hier nichts zu spüren.
Mit der Aufgabe der Nutzung als Grundschule bei der Adresse „Vor Stephanitor“ ist schon seit längerer Zeit der Schlussstein des Ensembles um den Kirchhof in Frage gestellt. Nur schwer lässt sich eine neue Nutzung des Standortes gegen die angestammte Bevölkerung durchsetzen, die mittlerweile auf die ‚Geräuschkulisse einer leeren Schule’ beharren möchte und jede Veränderung ablehnt.
Von diesen schwierigen Umständen abgesehen, wollten wir unvoreingenommen über den Stadtteil nachdenken und stadträumliche Konzepte entwickeln. Wir sollten die Gegebenheiten der Stadtentwicklung nach Form und Inhalt kritisch überprüfen und weiterführen. Dennoch werden unsere Entwürfe daran zu messen sein, in wie weit sie eine realitätsnahe städtebauliche Lösung für den Stadtteil und für den Ort der ehemaligen Schule darstellen könnten.

Stephaniviertel vor 1945 und 2013


Begleitend zum Kurs der stadtplanerischen Instrumente, haben wir einen städtebaulichen Entwurf in Gruppen entwickelt, der am Ende des Sommer-Semesters 2013 Ausgangspunkt für eine ‚stadtplanerische Überprüfung’ war. Dabei ging es nicht darum einen ‚richtigen’ Plan herzustellen, sondern sich mit den Anforderungen der ‚Bauleitplanung’ hinsichtlich eigener konzeptioneller Ziele zu beschäftigen und so die eigene Planung letztendlich ‚zu verteidigen’. Vier Arbeiten sind dazu im Folgenden beispielhaft dargestellt.