STADTPLANUNG B.A.
Entwurf - Woltmershausen, Bremen
Aufgabenstellung Sommersemester 2011
Prof. Klaus Schäfer, Hochschule Bremen, Oktober 2011

Das Projekt wurde mit Jörg-Henner Gresbrand (Bauamtsleiter, Stadt Rotenburg) für die B-Planphase entwickelt.


Aufgabenstellung - Woltmershausen Hakenburger See

Unser Entwurfgelände sprachlich zu beschreiben, wirft schon alle stadtgeografischen Schwierigkeiten eines Ortes auf, der aus der Ferne eine sehr interessante und wichtige Lage aufweist. Aus der Nähe jedoch liegt das Areal in mehrfacher Hinsicht an einem toten Punkt der Stadt Bremen: hinter dem Gaswerk, hinter dem Güterbahnhof, an der Senator Apelt Straße, neben dem Autobahngraben der A281, beim Klärwerk, am Gewerbegebiet, zwischen Kleingärten, in Woltmershausen (Pusdorf), am Ende der Stadt(?). Allein aus diese Frage ergibt sich ein wichtiger Gestaltungsaspekt, denn bei einem Blick auf die Karte wird die besondere Lage ‚unserer Wiese’ deutlich: ein strategischer Punkt zwischen Stadt und Landschaft, eine wichtige historische Linie in der Verlängerung der Neuenlander Straße, die relative Nähe zum historischen Stadtkern und die Geschichte der Nachbarschaft.

Quelle: Google-Earth

 

Unterschiedlichste Maßstäbe gruppieren sich um das Gebiet, viele der Nutzungen erscheinen als provisorisch. Und vergessen, gleich einer Leerstelle, birgt der Kern unserer Betrachtung etwas Geheimnisvolles und Abgeschiedenes. Das Gewässer im Süden zwischen Autobahn und Senator Apelt Str. trägt den Namen Hakenburger See. Diesen Euphemismus gilt es nun mit Bedeutung im städtischen Sinne aufzuladen, perspektivisch zu wandeln in ein Quartier von Woltmershausen (?). – Auch hier sei ein Fragezeichen gesetzt, denn wir sollten im Rahmen unseres Projektes diskutieren, was die Potenziale an diesem Ort sind und sein könnten.
Die Entwurfsgruppen sollten für sich bestimmen, wie groß der ‚Umgriff’ ihrer Planung sein wird. Beschränkt man sich auf die Schlüsselfunktion des Geländes, geht man darüber hinaus und aktiviert die Kleingärten, die Schrottplätze und das Pumpwerk? Wie sehen die Anschlüsse eines Straßennetzes nach Norden aus? Was läst sich aus dem Maßstab der Lagerhäuser ableiten?

Begleitend zum Kurs der stadtplanerischen Instrumente werden wir einen städtebaulichen Entwurf in Gruppen entwickeln, der am Ende des Semesters Ausgangspunkt für eine ‚stadtplanerische Überprüfung’ sein wird. Dabei geht es nicht darum einen ‚richtigen’ Plan herzustellen, sondern sich mit den Anforderungen der ‚Bauleitplanung’ hinsichtlich eigener konzeptioneller Ziele zu beschäftigen und so die eigene Planung letztendlich ‚zu verteidigen’.