Hochschulseminar – Dichte und Nähe
 
EXPERIMENT - Stadtinseln
Kathrin Heitmann, Florian Imhagen, Clemens Schütte, Yahya Mahalati, Lars Petershagen, 17.4.2009

K O N Z E P T

Es gibt eine Fülle von anonymen Plätzen in der Öffentlichkeit, die täglich von einer Vielzahl von Menschen genutzt werden.
Es wird nicht auf die Nutzer eingegangen und folglich kann der Nutzer sich mit diesen Objekten auch nicht identifizieren.
Mit unserem Experiment versuchen wir herauszufinden, wieviel Privatheit der öffentliche Raum verträgt.

 

 

D U R C H F Ü H R U N G

Das Experiment wurde am 24.02.2009 an der Haltestelle Faulenstraße (Radio Bremen) durchgeführt. Für diesen Standort haben wir uns aufgrund der nicht zu starken Frequentierung entschieden.
Der Standort bot uns die Gelegenheit unbeachtet aus verschiedensten Positionen und Perspektiven Foto- und Videoaufnahmen zu machen, so dass der Ablauf nicht zusätzlich durch uns beeinflusst wurde.
Der Aufbau startete um 8.30 und wurde in einem Zeitfenster von 5 Minuten zwischen zwei ankommenden Straßenbahnen fertiggestellt. Dadurch haben wir erreicht, dass der Aufbau eine nicht zu große Aufmerksamkeit erregte und der unmittelbar ankommende Pendler nicht von uns beeinflusst wurde.
Aufgrund der Bedenken der Haltestellenbetreiber musste die Installation nach ungefähr drei Stunden abgebaut werden.

 

Der Aufbau ist gelungen und das Experiment nimmt seinen Lauf...

 

Der erste Besucher nimmt Platz und weitere fühlen sich angesprochen

 

Auch generationsübergreifende Kontakte werden geknüpft

 

Ein junger Mann nimmt Platz und liest die aktuellen Tagesnachrichten. Es entsteht eine Kommunikation zwischen den sich unbekannten Pendlern

 

Während einige Personen die Installation begeistert nutzen, verhalten sich andere eher distanziert

 

>>>  Film

 

A U S W E R T U N G

Das Experiment wurde von den Pendlern gut angenommen, wodurch das menschliche Miteinander und die Kommunikation letztendlich verbessert wurde.
Für einen öffentlichen Ort war die Installation ungewöhnlich, wodurch die Menschen anfänglich distanziert reagierten und nicht so recht wussten, wie sie mit der vorgefundenen Situation umgehen sollten. Als sich der erste Pendler die Haltestelle ganz ungezwungen zu eigen machte, fiel es anderen Personen wesentlich leichter, sich dem Projekt anzunähern und die positiven Vorzüge dieser Installtion zu nutzen und ihre Freude dabei zu haben.
Der vorzeitig erzwungene Abbau, löste bei vielen eine Reaktion des Bedauerns aus, da sie die vorgefundene Gemütlichkeit gerne weiter genossen hätten.
Von den Verantwortlichen der zuständigen Betriebe gab es eine ablehnende Haltung dem Projekt gegenüber, sowie den Beteiligten. Ihr Verhalten empfanden wir als bürokratisch und wenig fördlerlich, um die Qualität an städtischen Orten, wie beispielsweise diesem, aufzuwerten.