Hochschulseminar – Dichte und Nähe
 
Restrukturierung: L'Arc de Triomphe in Saintes
Gruppenarbeit, 4.3.2009

Das Architekturbüro BNR.Studio, gegründet 1994 durch Thibaud Babled (*1965), Armand Nouvet (*1964) und Marc Reynaud (*1963), gewann mit dem Entwurf einer innerstädtischen Restrukturierung im französischen Saintes 1994 den Europan-Wettbewerb „Zuhause in der Stadt“. Ziel war es, Bewohner wieder in Stadtzentren zu locken, da diese zunehmend verfielen und verwaisten, während die Peripherien wuchsen.

 

 

Insgesamt wurden 64 Wohneinheiten - aufgeteilt auf 21 Gebäude - geplant.

 

 

 

 

Neubauten entstanden überwiegend innerhalb einer Blockrandbebauung aus dreigeschossigen Stadthäusern des 18. und 19. Jahrhunderts, die charakteristisch aus dem hellen Charente-Stein erbaut wurden (Charente - angrenzender Fluss). Aber auch baufällige Gebäude direkt an der Strasse wurden saniert bzw. durch Neubauten ersetzt.
Die Rue de l'Arc de Triomphe war im 1.Jh. Teil der Verbindungsstrasse von Lyon zum Atlantik.

 

 

Die historische Blockrandbebauung wird durch schmale Gassen geteilt und die beiden Nebenstrassen miteinander verbunden. An diesen Gassen gab es ursprünglich kleine Nebengebäude, die inzwischen ungenutzt waren und entfernt wurden. Dadurch sind die Grundstücke sehr eng und schmal.

Die Baumaßnahmen begannen erst 6 Jahre nach dem Wettbewerb im Jahre 2000, da aufgrund komplizierter Eigentumsverhältnissen, Denkmalschutz und Hochwasserschutz viele Vorstudien notwendig waren.

Am Modell kann man die Entwicklung des Quartiers gut beobachten:

 

Bestand

 

Eingriffe

 

Entkernen / Sanieren

 

Rekonstruktion

 

Neue Besiedlung

 

Zus. Neubauten

 

"Neuer Bestand"

 

Grundriss

 

Konzept

 

Neubauten an der Strasse, nehmen deren Verlauf auf (1), sanierte Häuser haben durch eine Brücke eine neue direkte Verbindung zu ehemaligen Hinterhäusern(2), neue Wohnräume entstehen im Inneren, im Prinzip eines Gartenhauses (3), das durch eine Gasse erschlossen wird(4)

 

 

Der Abbruch der alten Gebäude diente als Material für die Neubauten, so wurde die historische Stadt "organisch fortgeschrieben". Dadurch passen sie sich den historischen Nachbarbauten sehr an, sie heben sich nicht ab, sondern wirken neutral und zeitlos. So bleibt das Stadtbild erhalten, dennoch wird das Quartier modernisiert.

 

 

Die Gassen erreicht man größtenteils durch Eingänge innerhalb der Gebäude. So bleiben die Zugänge privat, Fremde würden diese Wege nicht nutzen.

 

 

 

 

 

Die Gassen wirken eher eng und dunkel, aber nach außen wird es offen und hell.

 

 

Eingang zu einem "Gartenhaus". Dieser liegt direkt in der Mauer, dahinter gelangt man zunächst auf einen Vorhof (Patio), dann ins Innere

 

 

 

Trotz großer Enge erscheint das Innere freundlich und einladend.

 

 

 

 

Quellen: u.a. Ausgabe "L'Architecture d'Aujourd'hui" - Jan/Feb. 2006
Ausgabe Bauwelt 13/07
www.babled-nouvet-reynaud.com