Hochschulseminar – Horror vacui
 
Abstandsflächen und Lagerplätze im öffentlichen Raum
Susanne Kuchnia, 23.12.2018








Anhand folgender Fotos zeige ich wie Segregation im öffentlichen Raum entstehen kann. Hierbei muss man beachten, dass dies nur meine eigene subjektive Einschätzung ist und von Jedem anders wahrgenommen werden kann.


Hier sieht man eine Straßensituation in der Neustadt in Bremen, der öffentliche Raum ist hier in Form von den Vorgärten und dem Bürgersteig gegeben. Dieser ist für die Kommunikation, den Aufenthalt, die Vermittlung und Verbindungen der Leute gedacht. Jedoch dürfen laut den Abstandsflächenverordnungen dort auch Autos und Räder abgestellt werden, der Raum wird dadurch segregiert, weil man ihn nicht mehr richtig nutzen kann, man muss sich eigentlich nur noch durch die Straße "durchzwängen".

Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Kreuzung Langemarckstraße zur Lahnstraße in Bremen, die Abstandsfläche wird als Stellfläche für Mülltonnen und Fahrräder genutzt. Auch hier kann man sich wegen der räumlichen Hindernisse nicht aufhalten.


Auf diesem Foto ist der Bürgersteig ebenfalls der öffentliche Ort. In diesem Fall wird er nicht nur dadurch segregiert weil es räumliche Hindernisse gibt, sondern auch weil man sich an diesem Ort nicht aufhalten möchte und er keine Aufenthaltsqualität bietet.

Das nächste Beispiel zeigt die Langemarckstraße in der Neustadt, auch hier gibt es keine Aufenthaltsqualität auf den Fußwegen, es gibt halb private Grünflächen, Schutt und Müll. Außerdem ist die Adresse der Häuser gar nicht mehr zu erkennen.


Die Umfunktionierung des Ortes zur Lagerfläche erschafft einen "Hinterhofcharakter".
Man fühlt sich weder wohl, noch ist man sich sicher, ob man sich dort aufhalten kann, oder ob das schon private Abstellfläche ist.


Das ist die Wiedstraße in Bremen-Walle hier findet Segregation im öffentlichen Raum dadurch statt, dass sich die Menschen vor dem Haus eine Art von Vorgarten angelegt haben. Dies ist zwar kommunikationsfördernd, aber man fühlt sich auch wie ein Eindringling in einem privaten Raum, obwohl es eigentlich öffentlich ist.


Dies ist ein Beispiel für einen "Restraum" er wird ungenutzt. Der Höhenversprung und das Geländer machen einem nicht klar
, ob es privat, oder schon öffentlich ist.



Zuletzt gibt es noch die Kategorie der Segregation durch die "Überfunktionalisierung". Das Foto zeigt den Wohnkomplex an der Markus Kaie in der Überseestadt, der gesamte Hof ist öffentlich geplant worden und ist umringt von Wohnhäusern. Da hier aber alle Funktionen bestimmt sind (beispielsweise ist vorgegeben was man als Kind spielen darf) ist dies kein Ort der Begegnung, sondern rein funktionell und dient als eine Abkürzung.