Hochschulseminar – Horror vacui
 
EXPERIMENT – Auf dem Domshof M 20
Bogdan Garbuz, Luna Grommes, Florian Giwanski, Marija Kostjuka, Valentina Lange, Pascal Voigt, Gesa Werfelmann, Gina Zars, 24.01.2019

The aim of the experiment on the Domshof is to encourage people from spending more time on the square and not just seeing it as a traffic area. The Mikado game should attract attention and make people slow down, stop or even play along.

The society/patience game Mikado should resemble an art installation. The focus is not on the game itself with its rules and norms, but on the interaction of people in public space.

In addition, we hope to slow the pace of the square and see the experiment as a stimulus to use the square in a variety of ways and to increase the quality of our stay.

Especially Mikado as a game that almost everyone knows and where rules can be explained quickly and easily offered to be implemented on the Domshof. So that the approx. 20 cm large bars of the original on the 1 hectare large square are also noticed, we have enlarged them by a factor of 10. This overdimensionality should visualize not only the attention but also the size and the associated potential of the square.




Die Geschichte des Bremer Domshofs

Der Domshof ist ein Platz in Bremen, nördlich des Doms und ostnordöstlich des Bremer Marktplatzes. Er  wird für einen Wochenmarkt sowie für größere Freiluftveranstaltungen genutzt. Die Gestaltung des Domshofs ist einheitlich geprägt durch die Materialien Sandstein, dunklen Backstein und Klinker. Der rötliche Maintal-Sandstein und der weiße Putzbau differenzieren das äußere Bild.

 

Mittelalter und Reformationszeit

Der Domshof gehörte zum Dombezirk und gehörte vom 10. Jahrhundert bis 1803 rechtlich zum Bistum Bremen. Nach dem Bau des Domes wurde im frühen Mittelalter eine Mauer zum Schutz errichtet, welche quer über den Platz verlief. 1043 wurde sie wieder abgerissen. Ihr Verlauf ist noch im Pflaster des heutigen Platzes sichtbar. Im 14. Jahrhundert zeichnete sich der Platz in der heutigen Form mit einer Größe von 60x135 Metern ab.

Der Platz diente im 18. Jahrhundert auch als Sammelplatz des Militärs sowie für Hinrichtungen und Spießrutenlaufen. Gemeinschaftlich wurde der Domshof von Bremen und Hannover teilweise saniert. Es wurden 60 bis 70 neue Linden, in zwei Gruppen gepflanzt und mit 69 Sandsteinpfeilern und 195 Meter Ketten eingegrenzt. Mittig durch den Platz führte eine Allee. Kurz darauf wurde der Platz auch in die Straßenbeleuchtung einbezogen.

 

Der Domshof ein Bremer Platz - Der Domshof um 1821

1823 fand eine gründliche Umgestaltung des Platzes statt. Die Linden und die mittlere Allee verschwanden, der Verkehrsweg lag nun an den beiden Platzrändern, und der durch Steinpfähle eingesäumte mittlere Platz wurde eingeebnet und war nur für Fußgänger bestimmt.

Die Giftmörderin Gesche Gottfried wurde 1831 auf dem südlichen Domshof, in Anwesenheit von 35.000 Schaulustigen hingerichtet. Ein Spuckstein in unscheinbarem Basalt mit einem eingekerbten Kreuz erinnert an das Ereignis der letzten öffentlichen Hinrichtung in Bremen. Andere Kundgebungen und Aufmärsche erlebte der Platz auch im Jahre 1848, als Freiwillige gegen Dänemark in den Krieg zogen, sowie 1849, der Jahrestag der Revolution, auch 1851, die Proteste der Anhänger des Pastors Rudolph Dulon, und 1865, zum Zweiten Deutschen Bundesschießen. Zudem im Jahre 1871,  die Feier des Sieges des Deutsch-Französischen Krieges und 1913, die Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig. Dazu kamen Paraden, Appelle, Freimärkte bis 1913, tägliche Wachablösungen, Erinnerungstage etc.

 

Wandel der Gestaltung

Auch der Dom wurde verändert. Schon 1738 war ein Nordeingang geschaffen worden. Der im 17. Jahrhundert zerstörte Südturm konnte wieder aufgebaut werden, und beide 99 Meter hohen Türme erhielten bis 1893 die heutigen spitzen Turmhelme. Das Dach zum Domshof erhielt zudem sieben aufgesetzte Walmdachelemente.

Von 1880 bis 1942 stand zwischen Dom und Rathaus der Wilhadibrunnen. Nördlich von diesem wurde der Neptunbrunnen nach dem Entwurf von Waldemar Otto errichtet. Ebenfalls an der Nordseite des Platzes stand der Teichmann-Brunnen. 1910 wurde das bronzene Reiterdenkmal für Otto von Bismarck nahe beim Dom aufgestellt.

 

Zwischenkriegszeit

1922 stifteten Bürger 40 Silberlinden, die an den Platzrändern aufgestellt wurden. 1925 erhielt die Fläche ein Mosaikpflaster. Es fand dreimal wöchentlich der Wochenmarkt auf der Platzmitte statt. Der Markt mit seinen Ständen, die seitlich parkenden Autos und der Ring der Straßenbahn prägte das Bild des Domshofs. Der Wochenmarkt wurde dann von 1939 bis nach Kriegsende vom Domshof für parkende Autos genutzt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde 1940/41 unter dem Platz ein Luftschutzbunker für 2.500 Menschen angelegt, der bis zum Bau eines darüber liegenden Cafés im Jahre 1999 als Tiefgarage genutzt wurde. 1940/42 verschwanden Teichmann-Brunnen und Willhadidenkmal als Metallspende.

 

Der Domshof heute

Die vorgesehene Verlegung der Straßenbahn vom Domshof in die Violenstraße wurde 1949 stadtplanerisch umgesetzt. Nach einem eher erfolglosen Wettbewerb wurde um 1990 der Platz gründlich saniert. Neues Granitpflaster, einige Bäume und Hochbeete, Sandsteinplatten auf den Bürgersteigen, die Verlegung der Straßenbahnhaltestelle, der Neptunbrunnen, der Weltkugelbrunnen vor der Deutschen Bank, eine sanierte WC-Anlage etc. verschönern den Platz. Bald darauf folgte die Modernisierung des Eckgebäudes der Deutschen Bank. Seit 1999 wird die Nordseite des Platzes, an der Stelle wo einst eine große Baumgruppe stand, durch das Domshof-Forum, ein hohes Glasdach mit dem Bistro-Café Alex, abgeschlossen.









































Quellen:
www.gettyimages.de/video/mikado-spiel?sort=mostpopular&offlinecontent=include&phrase=mikado%20spiel
www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-Geheimplan-fuer-Domshof-_arid,1482801.html
m.bpb.de/politik/innenpolitik/stadt-und-gesellschaft/216873/prinzip-des-oeffentlichen-raums?p=all
Wilhelm Lührs: Der Domshof. Geschichte eines bremischen Platzes. 2. unveränderte Auflage. Hauschild Verlag, Bremen 1987, ISBN 3-920699-87-4.
www.weser-kurier.de/bremen/bremen-fotos_galerie,-Der-Bremer-Domshof-im-Wandel-der-Zeit-_mediagalid,7380.html