Hochschulseminar – Horror vacui
 
Der Domshof – Nach Wilhelm Lührs
Julia Doer, Duy Thong Bui, 11.10.2018

The Domshof is with its dimensions of 60 x 135 meters, the largest square in the old town of Bremen. Its creation is still not clear. It is likely that at the beginning there was a low demand for building land by the diocese. Until 1803 it came to disputes between the Bremen council and diocese (later Sweden and Kurhannover) over and over again. The archbishop regarded the Domshof as the property of the diocese, while the council claimed command of space as a public space.

The urban morphology at the Domshof today shows a city space that is surrounded by coarse-grained buildings.

The previously small-scale development of one- to two-storey houses changed over time. After the Second World War, the scale of the gap changed in the course of reconstruction with larger and taller buildings.

Abb. 1

Im 16. Jahrhundert ist der Domshof von sogenannten Kurien umsäumt. Dabei handelte es sich um Höfe mit mehreren Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, die im Besitz des Domkapitels oder einzelner Kanoniker waren. Zunemehnd fanden sich am Domshof auch Häuser bremer Bürger.

Abb. 2

Oftmals war der Platz aufgrund seiner ungeklärten Zuständigkeit im schlechten Zustand. Hin und wieder wurde der Versuch unternommen den Platz aufzuwerten, beispielsweise durch die Anpflanzung von Linden auf der Nordseite oder die Instandsetzung und Bepflanzung der seitlichen Alleen 1799. Allerdings hielten solche Veränderungen nicht lange. Größere Veränderungen wie die Gestaltung zum Schmuckplatz wurden immer wieder thematisiert und teilweise in Wettbewerben ausgeschrieben, jedoch nie umgesetzt.

Abb. 3

Bis 1803 keine wesentlichen baulichen Veränderungen auf dem Platz, jedoch befand sich der Kontext in stetiger Veränderung.
Am 25. Januar 1803 wurden die in der Stadt zustehenden Rechte, Gebäude und Einkünfte an die Stadt Bremen abgetreten. Dieser markiert das Ende des Konflikts um den Domshof.

Abb. 4


Abb. 5

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem wachsenden Reiseverkehr wurden am Domshof Café‘s, Restaurants, Hotels und Geschäfte eröffnet. Er war Ausgangs- und Endstation von Überlandverbindungen. Einige Jahre später (1847) wurde der Reiseverkehr mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Bremen-Hannover an den Bahnhof verlegt.

Abb. 6

Damit begann der Wandel des Domshofs zum Geschäfts- und Ladenzentrum. Ab den 1890er Jahren siedelten sich Banken an.

Abb. 7

Bei zwei Bombenangriffen wurde nahezu die gesamte Nordseite des Domshof zerstört, die bis dahin noch aus Wohngebäuden und Hotels bestand.

Abb. 8


Abb. 9


Abb. 10

Der Domshof hat im Laufe der Zeit verschiedene Nutzungen erfahren. Er entwickelte sich von einem anfangs nicht näher definierten Ort zu einem Handels- und Marktplatz, Halteplatz für Lieferungen und Paradeplatz (19. Jh.). Zeitweise war er auch Mittelpunkt militärischer und politischer Aktivitäten sowie Schauplatz von Hinrichtungen. Anfang des 19. Jahrhunderts fand hier der Bremer Freimarkt statt. Seit 1947 findet der Wochenmarkt auf dem Domshof regelmäßig statt.

Abb. 11

Die größte Veränderung des Platzes selbst, stellt der Bau des Luftschutzbunkers 1940 dar. Allerdings ist sie nicht direkt im öffentlichen Raum erkennbar.

Abb. 12

In den folgenden Jahren wurden dort zwei Bankgebäude neu errichtet. 1978 waren außer dem Rathaus und dem Dom nur noch zwei Gebäude älter als 30 Jahre. Durch den stetigen Wandel der Maßstäblichkeit sank die Zahl der Anwohner von ehemals 25 auf 7. Sechs der sieben Anlieger waren Banken.

Abb. 13

Im Rahmen des Wiederaufbaus wurde 1955/56 ein neuer Bebauungsplan erstellt, welcher die Erweiterung des Straßenzugs um 14 Meter auf der Nordseite des Domshofs vorsah.

Abb. 14

„Die Wandlung des Domshofs zum bremischen Finanzzentrum, die 1890 begann, hat sich in bemerkenswerter Konsequenz fortgesetzt. Eine sinnvolle Gestaltung des Platzes, die sowohl seiner Funktion als auch seiner Größe und seiner Lage im Herzen Bremens angemessen wäre, ist unterblieben. Als Wochenmarkt, Parkfläche und Tiefgarage, gelegentlich auch als Kundgebungsort genutzt, spielt er im Leben der Hansestadt nur eine untergeordnete Rolle. (…) Die jahrhundertealte Frage nach einer zeitgemäßen Verschönerung des Domshofs stellt sich auch weiterhin“ /Wilhelm Lührs

Literaturangaben / Bildnachweise

Lührs, W.: Der Domshof. Geschichte eines bremischen Platzes. Bremen: Verlag H. M. Hauschild, 1987.

Bilder

Lührs, W.: Der Domshof. Geschichte eines bremischen Platzes. Bremen: Verlag H. M. Hauschild, 1987.
1: vgl. S. 12, 15, 16
2: vgl. S. 20
3: vgl. S. 36
4: vgl. S. 58, 65
5: vgl. S. 42
6: vgl. S. 71
7: vgl. S. 95
8: vgl. S. 66
9: vgl. S. 67
10: vgl. S. 78, 86, 48, 64
11: vgl. S. 89
12: vgl. S. 103
13: vgl. S. 100
14: vgl. S. 24, 45, 59, 104