Hochschulseminar – Sozialisation im (öffentlichen) Stadtraum
 
EXPERIMENT – Begegnungsraum Kennedy Platz, Bremen
Julia Apke, Anne-Sophie Leckelt, Carla Voigt, Magali Kluge , 17.05.23

Soziales Experiment

Julia Apke, Anne-Sophie Leckelt, Carla Voigt, Magali Kluge

How do female and male read people behave when entering potential spaces of fear, if these are also avoidable? Using the example of the entrance to the ramparts (Wallanlagen), from Kennedy Square.


Wie verhalten sich weibliche und männliche gelesene Personen beim Betreten von potenziellen Angsträumen, wenn diese auch vermeidbar sind? Am Beispiel des Einganges zu den Wallanlagen, von dem Kennedy Platz. 


Eingang zu den Wallanlagen am Präsident-Kennedy-Platz 

Der Weg durch die Wallanlagen kann über den Richtweg, dann Herdentor als auch über die Köhlkerstraße, dann Ostertorsteinweg vermieden werden. 

Definition Angstraum

“Bei Nacht und Dunkelheit werden städtische Räume teilweise zu Angsträume, insbesondere für Frauen. Dies betrifft vor allem Orte mit wenig Beleuchtung und geringer Frequentierung, somit werden unbelebte, unbefahrene und unübersichtliche Plätze bei Dunkelheit zu Angsträumen” (Kraus, 2021). 

Vorgehensweise 

Zunächst haben wir uns gemeinschaftlich auf eine themenbezogene Fragestellung geeinigt. Als Nächstes haben wir uns für das Verfahren der quantitativen Beobachtung entschieden und an zwei unterschiedlichen Tagen (an einem Wochentag und einem Wochenendtag) die Daten durch Fremdenbeobachtung erhoben und den Ort anhand Skizzierungen dargestellt. Nach abgeschlossener Beobachtung haben wir die Daten ausgewertet und unser Fazit gezogen.

Skizzen tagsüber 

Skizzen abends 



Datenauswertung 

Mittwoch, 11.01.2023 tagsüber und Mittwoch, 18.01.2023 abends 



Sonntag, 22.01.2023 tagsüber und Sonntag, 22.01.2023 abends 


Fazit 

Während der Beobachtungen am Abend hatten wir alle unabhängig voneinander das Gefühl, dass gleich viel weiblich und männlich gelesene Personen die Wallanlagen betreten. Allerdings sind tatsächlich deutlich weniger weiblich gelesene Personen im Dunklen zu sehen, welche die Wallanlagen betreten, als männlich gelesene. So sind wir zu dem Ergebnis gekommen, das wie angenommen, in der Dunkelheit prozentual deutlich weniger weiblich gelesene Personen unterwegs sind als männlich gelesene. Daraufhin sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass ein Angstraum in der Dunkelheit, insbesondere für weiblich gelesene Personen in den Wallanlagen entsteht. 

 

Literaturverzeichnis 

Gehrau, Volker/ Schulze, Anne (2013). Quantitative Beobachtung: Grundprinzipien und Anwendungen. In: Handbuch standardisierte Erhebungsverfahren in der Kommunikationswissenschaft. Wiesbaden: Springer VS (Hrsg.). 

Kraus, Jennifer (2021). Städtische Angsträume - Analyse zur Steigerung der gendergerechten Stadtplanung für mehr Sicherheit bei Nacht. Text abrufbar unter: https://archive.corp.at/cdrom2021/papers2021/CORP2021_103.pdf (Zugriff am 22.01.1999).