Hochschulseminar – Sozialisation im (öffentlichen) Stadtraum
 
EXPERIMENT – In the making...
Philipp Heinrich, Alonso Leonides, Pamela Mar Baeza, Reelke Olschanski, Manuel Penndorf, Despoina Toptsiou, Meike Wilkens, 31.01.2023

 

In unserem Experiment haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie die Menschen in der Innenstadt Bremens, ob wohnhaft oder zu Besuch, die öffentlichen Räume wahrnehmen und inwiefern sie diese ändern bzw. ergänzen würden.

Dazu haben wir uns zwei Bereiche in der Innenstadt Bremens rausgesucht, die sich in Ihrer Erscheinung und Atmosphäre, aber auch Nutzung unterscheiden. Zum einen der Marktplatz, der sehr weitläufig dimensioniert ist. Die Leute nutzen diesen meist zum überqueren und halten sich nicht sonderlich lange dort auf. Der andere Ort ist das Schnoor-Viertel, welches eine altstädtische Charakteristik und einen gewissen Charme aufweist. Die Straßen sind recht eng und die Leute halten sich dort länger auf, da es für viele Personen eine Sehenswürdigkeit ist oder einfach ein Ort zum Entspannen.



Für das Experiment haben wir Schilder aus Pappe angefertigt, auf denen „Ja/Nein-Fragen“  über das Wohlbefinden der Menschen gegenüber der Innenstadt aufgeschrieben wurden. Mit Stickern konnten die Leute ihre Meinung entsprechend übermitteln. Jeweils eine Stunde wurde das Experiment an den genannten Orten durchgeführt. Wir begannen um 12 Uhr auf dem Marktplatz und setzten um 13 Uhr im Schnoor-Viertel fort. Auf dem Marktplatz haben wir uns zentral positioniert und versuchten die Leute mit einem Lächeln auf uns aufmerksam zu machen.
Oft gingen die Leute nur um uns herum und haben keine Beachtung geschenkt. Allerdings kamen zwischendurch ältere Leute und fragten neugierig, worum es geht und nahmen nach kurzer Erklärung auch teil. Dies führte zur Neugier anderer Menschen und entsprechend taute die Situation auf. Wir haben zudem unsere Strategie etwas angepasst und gingen manchmal auf die Leute zu. Dies verhalf zur Teilnahme am Experiment. Insgesamt kam es bei den Leuten gut an. Sowohl die ältere als auch die jüngere Generation nahm gleichwertig teil. Im SchnoorViertel war die Situation etwas anders.





Wir positionierten uns am Landherrnamt, gleich am Anfang, wo es zum Schnoor hineingeht. Die Leute mussten dicht an uns vorbeilaufen, was oft dazu führte, dass sie angehalten sind, um nachzufragen, worum es bei unserem Experiment geht. Es gab dadurch viele Teilnahmen und eine Familie mit Kindern hat es sich bei uns sogar gemütlich gemacht, da die Kinder an der Teilnahme viel Spaß hatten und den anderen Teilnehmern zugucken wollten. Auch hier war die Teilnahme von älterer und jüngerer Generation relativ gleichwertig. 













Bei unserer Auswertung der Fragen und bezüglich des Gesamteindrucks kam heraus, dass die Menschen sich insgesamt recht wohl und sicher fühlen. Zudem wünschen sich viele mehr Grün, weniger Müll und keine Autos in der Stadt. Die Verhaltensweise der Menschen wirkte im Schnoor etwas aufgeschlossener und weniger hektisch als auf dem Marktplatz. Unsere Annahme war, dass es möglicherweise am angenehmen Ambiente des mittelalterlichen Viertels lag und die Leute sich dort eher konfrontieren. Wiederum kann aber genau diese Wahrnehmung in der Nacht eine gegenteilige  Wirkung erzeugen, da die engen Straßen dunkel und unübersichtlich werden können.