STADTPLANUNG B.A.
Entwurf 4. Semester: Bremen Parkhaus Mitte
Aufgabenstellung
Prof. Klaus Schäfer, Hochschule Bremen, Sommersemester 2019
Das Projekt enstand in Zusammenarbeit mit dem Stadtplaner Jörg-Henner Gresbrand (Stadtplanungsamtsleiter i.R.).

Innenstadt Bremen mit Verflechtungsbereich

Quelle: Stadtplanungsamt Bremen

Auslöser für unser Untersuchung ist die geplante Aufgabe des Parkhauses Mitte im Altstadtkern Bremens. Daraus ergibt sich nicht nur für den Ort, sondern für die Nachbarschaft der inneren 'City', eine wesentliche Fragestellung für die Zukunft: An welchem Bild der Innenstadt soll weitergebaut werden. Der Mitte der historischen Stadt steht derzeit ein erheblicher Umwälzungsprozess bevor.

Parkhaus Mitte (markiert)

Erweitertes Untersuchungsgebiet
Der Stadtteil –
Die Innenstadt als der prominente Ort an der Weser, bildet den Nukleus einer 1.200jährigen Siedlungsgeschichte. Nicht nur durch den 2. Weltkrieg entstand aus einem mehr homogenen Stadtgefüge, mit klarer hierarchischer Ordnung zwischen Profan- und Monumentalarchitektur ein heterogenes Bild von Stadt. Nutzungstrennung und die Ausrichtung auf den Individualverkehr prägen heute in weiten Teilen das räumliche Gefüge.
In der Diskussion um die Stadtentwicklung wird hier aktuell ein deutlicher Paradigmenwechsel erwartet. Einerseits verschieben sich derzeit die ökonomischen Bedingungen des Einzelhandels, andererseits wird die entstandene Monokultur in ihren Auswirkungen auf die Urbanität kritisiert. Die Identität des Ortes leidet unter einem Verlust an repräsentativen Kraft für die Stadtgemeinschaft.

Der Verflechtungsbereich –
Im unmittelbaren Umkreis des Ortes in der Altstadt sind derzeit mehrere Projekte angesiedelt, die, sollten diese Vorhaben umgesetzt werden, ein neues Bild mit einer völlig gewandelten Identität der ‚Stadt Bremen‘ erzeugen werden. Unser Projektbereich ist Bestandteil davon. Wir koordiniert diese Planungen erfolgen oder erfolgen sollten muss hinterfragt werden.

Bilder des Parkhauses

Nordseite links: Mit vorgeblendeten Büroräumen / Südseite: Blick auf ein Passagendach neben dem Parkhaus (links) / Süd-Ost-Ecke des Parkhauses aus der Lloydpassage

Die Aufgabe
Welche Rolle spielt unser prominenter Ort in der Zukunft Bremens? Wir haben es zweifellos mit einem sehr wertvollen Teil der Stadt zu tun. Liegt aber das Besondere hier im Alltäglichen, sollten wir eine Nutzungsmischung anstreben, die wieder eine Struktur der Diversifizität schafft? Welche Bausteine wären hierfür notwendig? Oder brauchen wir eine große Lösung, die dem Ort eine neue Mitte gibt?
Die Maßstäbe von der Analyse bis zum Entwurf reichen vom 1:5.000 bis zum 1:500. Nach den eingehenden Voruntersuchungen wurden zwei Zielsetzungen in Team-Entwürfen verfolgt. Zunächst einen städtebaulichen Rahmenplan zu entwickeln und für diesen einen Bebauungsplan, unter Maßgabe einer stadtplanerischen Arbeitsweise, umzusetzen. Was in der Planungspraxis einen Spagat zwischen gestalterischen Idealen und gesetzlichen Grundlagen bedeutet, wurde von den Studenten von der Bautypologie bis zu den textlichen Festsetzungen des B-Plans umgesetzt.

Ingmar Gimm, B.A. hat das Projekt mitbetreut. Begleitet und diskutier wurden die Entwürfe von Wilhelm Petry (SUBV), Hellena Harttung Leiterin OA-Mitte und Mitgliedern des Beirates.