Prof. Klaus Schäfer, Hochschule Bremen, Wintersemester 2019/2020
© Nicola Zolin
Benvenuti a Riace, dove i migranti hanno risollevato l’economia
(Willkommen in Riace, wo die Migranten die Wirtschaft wiederbelebt haben), Bilduntertitelung im Corriere della Sera, Italien, 1998
Eine Verbindung von Stadtentwicklung und Migration ist die definitorische Ebene unseres Seminars. Stadtentwicklung wird generell als ein beständiger Urbanisierungsauftrag verstanden, zu dem auch die Reparatur der vorhandenen Stadt, wie der Umbau suburbaner Bereiche gehört. Die folgerichtige Notwendigkeit ergibt sich aus dem aktuellen Druck auf die Innenstädte, einem Nachhaltigkeitsgedanken, dem eine Stadt kurzer Wege entspricht und nicht zuletzt dem Gemeinschaftssinn, der aus einer urbanen Dichte erwächst. Städtische Solidarität wird mit Migration und Emanzipation im Sinne potenzieller Selbstständigkeit verbunden. Diese Selbständigkeit braucht strukturelle Gegebenheiten aus der engen Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten in einem identifizierbaren Maßstab.
In unserem Seminar werden Fragen der Stadtplanung und des Städtebaus, der Sozialgeografie und Soziologie angeschnitten. Der wesentliche Einfluss auf eine Umsetzung der hier angesprochen Themen der Stadtentwicklung geht von der Politik auf kommunaler Ebene aus. Die Ausnutzung der städtebaulichen Instrumente funktioniert nur über einen politischen Willen, diese vorhandenen Mittel des Planungsrechts auch einzusetzen. So will die Liste der Beiträge Argumente versammeln, die den am Planungsprozess Beteiligten dienen, eine Debatte zur Stadtentwicklung im Zusammenhang mit dem Thema der Migration zu führen. Nutzungsmischung und Produktion in einer angemessen Maßstäblichkeit ist hierbei ein wichtiger Motor für eine solidarische Gesellschaft in den Innenstädten und für den dringenden Umbau der suburbanen Zwischenstadt.
Im Folgenden finden sich die einzelnen Beiträge zu unserem Seminar, eine Materialsammmlung und die Themenliste werden den Abschluss bilden.