Hochschulseminar – Wer hat Angst vor dem Zufall?
 
Die Farbe Weiß in der Architektur
Roman Balzer, Igli Papa, 18.01.2018

Color is a sense impression which is generated through the cooperation of the human eye and the brain. In psychology colors are associated with different impressions on moods and feelings. The color white always played an important role in the history of architecture and art through the centuries and is often related with cleanliness, silence and pureness. Architects such as Le Corbusier or Richard Meier are well known for their philosophic interpretation and use of the color white through their buildings. Also artists like Yves Klein and Kasimir Malewitsch were engaged in studies with the color white as a medium in fine arts occupying in works that often focused on research of room, dimension or relations. The comparison of these disciples sparks dialogues between the formal and the informal meanings of the color white.







Farbe ist ein Sinneseindruck, der durch Wahrnehmung von Licht aus dem Zusammenspiel von Augen und Gehirn erzeugt wird. Weiß entsteht als Mischfarbe beim Licht, wenn alle Primärfarben voll vertreten sind und sich gegenseitig auslöschen.



Eröffnet man die Frage nach der Farbe Weiss in der Architektur, öffnet man ein Fass ohne Boden. So haben wir uns entschieden einzelne Themenfelder, anhand von Beispiel Projekten aufzuzeigen.



Die Frage ob antike Tempelbauten tatsächlich in reinem Weiß oder in prunkvoller Farbigkeit errichtet wurden, entfachte Anfang des 19. Jahrhunderts einen Polychromiestreit zwischen Archäologen und Kunsthistorikern. Daraus resultierte eine Diskussion über die Einfachheit in der Architektur, welche sich bis zur Moderne hinzog.






Über die Bedeutung der Weissen Zelle als Ort der Kunstrezeption.



Doherty beschreibt hier also eine nach strenge schreiend äußere Gestalt des idealen Galerie-Raumes. Als Referenz zieht Doherty Yves Klein hinzu: Klein eine der schillerndsten Künstlerfiguren des 20. Jahrhunderts. Dessen Kunstwerke in ihrer Konzentration auf eine einzige Farbe, die sogenannte "Monochromie", das wesentliche Kennzeichen seiner Kunst ist.





Malewitschs künstlerische Untersuchungen der Fläche und des Raumes durch Malerei definieren sich wesentlich über den Kontrast zwischen schwarz und weiß und ufern letztendlich in seinen weißen Architektona-Modelle in den 1920er Jahren.




Kasimir Malewitsch:
„Als ich 1913 den verzweifelten Versuch unternahm, die Kunst vom Gewicht der Dinge zu befreien, stellte ich ein Gemälde aus, das nicht mehr war als ein schwarzes Quadrat auf einem weißen Grundfeld […] Es war kein leeres Quadrat, das ich ausstellte, sondern vielmehr die Empfindung der Gegenstandslosigkeit.“








Meiers gebautes Werk überlässt durch sein strenges Farbkonzept nichts dem Zufall, sondern ist vielmehr darauf ausgelegt die Grundelemente eines Gebäudes, wie Raum, Masse und Material, am unmittelbarsten und klarsten auszudrücken und somit die wahre Präsenz eines Raumes erfahrbar zu machen.




In der Farbpsychologie geht es nicht nur um den Gebrauch von Farbe in der Architektur hinsichtlich ästhetischer Anliegen, sondern vor Allem um die Auswirkungen von Farbe auf die menschliche Psyche. In Betracht gezogen werden auch die psychologischen Bedeutungen von Farbpreferenzen. Assoziationen mit der Farbe weiß: zb. Ruhe, Reinheit,Tod, Idealität, Klarheit



Cool Down Pink“ ist ein Farbkonzept (emotionales Farbsystem) für Arrestzellen entwickelt, später auch in anderen Kontexten wie zb. Schulen,Psychiatrien, Notfall-Einrichtungen, Schutzräumen, Kindergärten, Wohnräumen in Verwendung. Das Konzept verspricht eine beruhigende Wirkung (unabhängig von Geschlecht und Alter) und stützt sich auf wissenschaftliche Erhebungen. Aggressionsbereite Menschen beruhigen sich schnell, es gibt keine Begleiterscheinung wie Aggressionsstau oder Umkehr in innere Aggression. Als Kontrastprogramm zum eigentlich gängigen trostlosen Zellenkonzept welches vor allem disziplinarische Direktheit zum Ziel hat.