Hochschulseminar – Distanz und Dichte
 
Das Viertel Koenji: Widerständige Perle in Tokio
Aykut Özkan, 17.02.2021
Einführung:

Koenji - tradition and core culture meet the punk rock subculture that flourished in the 1960s. Today it is the center of the alternative music scene, vintage clothing and the mecca of small music bars and reasonably priced taverns. It is a place of short distances and characterized by a high density of built structures, compared to the city of Bremen. Unlike other parts of Tokyo, time seems to have almost stood still here. Koenji is a peaceful place to stroll, linger and discover, a district that has something to offer culinary, culturally and in general for everyone.
 
Koenji - Tradition und Kernkultur treffen auf die in den 1960er Jahren aufblühende Sub- und Gegenkultur des Punkrock. Heute ist es das Zentrum der alternativen Musikszene, der Vintage-Kleidung und das Mekka der kleinen Musikbars und der preiswerten Gaststätten. Es ist ein Ort der kurzen Distanzen und geprägt von einer, im Vergleich zu der Stadt Bremen, hohen baulichen Dichte. Anders als in anderen Stadtteilen Tokios scheint hier die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein. Koenji ein friedlicher Ort zum Flanieren, Verweilen und Entdecken, ein Stadtteil der kulinarisch, kulturell und für jeden was zu bieten hat.






Der Stadtteil Koenji ist mit eines des wichtigsten kreativen Mittelpunkte Tokios, sowie der Geburtsort der Subkultur und Gegenkultur der japanischen Hauptstadt. Ein Stadtteil in dem die Gebäude maximal 3-4 Geschosse in die Höhe ragen, die Straßen mit grellen Leuchtreklamen versehen sind und die Stromkabel wie Lianen von Mast zu Mast hängen. Im Gegensatz zum Zentrum Tokios ein friedlicher Ort zum Flanieren, Verweilen und Entdecken, ein Stadtteil der kulinarisch, kulturell und für Modeliebhaber vieles zu bieten hat.


Das heutige Koenji findet seinen Ursprung unmittelbar nach dem Großen Kanto-Erdbeben von 1923, daraufhin strömten kleine Händler und Arbeiter nach Koenji, welches zwei Jahrzehnte davor noch als verschlafene Bauernsiedlung bekannt war. Koenji verfügte bis dahin schon über einen eigenen Bahnhof und einer Straßenbahnverbindung mit mehreren Haltestellen quer durch das Stadtgebiet. Die örtlichen Bauern teilten ihr Land auf und errichteten billige Unterkünfte für die Neuankömmlinge. Somit entstanden entlang der Transportwege die ersten Freiluftmärkte, Tee- und Kaffehäuser, billige Speiselokale und Bars.






Zentral für Koenjis Kernkultur sind seine zahlreichen buddhistischen Tempel und Shinto-Schreine, die zwischen dem 12. – 16. Jahrhundert. Beim Schlendern durch die Fußgängerzone fällt immer wieder die traditionelle Architektur ins Auge. Noch immer findet man die kleinen Holzhäuser mit Schiebetüren, Papierwänden und rieseigen Glasfenstern, die auf kleine, wilde Gärten blicken. Diese alten Einrichtungen erinnern den Besucher an die Antike Tokyos und stärken seine Eigenschaft, ein Ort zu sein, dem es gelungen ist, Tradition und Innovation zu vereinen. Darüber hinaus ist der Stadtteil seit den 1950er Jahren für das Awa-Odori-Tanz- Festival, für seine Jugendmusikszene und vor allem dem japanischen Punk, und seit neustem für seine Vintage-Stores bekannt.






Darüber hinaus hat Koenji einen ganz eigenen Charme. Nach einer umfassenden Entwicklung über die letzten Jahre, breitet sich, mit dem Bahnhof als Herzstück der Gegend, in alle Richtungen ein Netzwerk aus Strassen mit kleinen Läden, Gaststätten, Gemischtwarenläden, und Second-Handshops aus; mit einer ganzen Reihe von ungewöhnlichen Läden gesprenkelt, die einen Gegenentwurf zu den grossen Ketten anbieten. Am Abend füllen sich die Straßen mit Einheimischen, die auf der Suche nach billigem Essen und Trinken sind. Die Izakaya (Kneißen) und Restaurants bieten sowohl japanische als auch vielfältige internationale Küche. Die engen Gassen und versteckten Straßen sind voller kleiner Bars, die auf bestimmte Subkulturen und Kunst- bzw. Musikszenen ausgerichtet sind.






Neben erschwinglichen Getränken und Speisen bietet das Viertel auch eine bunte Mischung an Live-Musik. Punkrock erfreut sich in dieser Gegend besonderer Beliebtheit, aber fast jede Musikrichtung hat hier ihre eigene Nische. Eine Menge Livehouses, in denen lokale Bands auftreten, und die bis zum Morgen geöffneten Kneipen laden zur Nachtschwärmerei ein und sorgen dafür, dass man sich im Viertel nie langweilt. Durch diesen Überfluss an Angeboten kann man die Einstellung der Anwohner verstehen, die zu einem guten Teil keinen Grund sehen ihre Gegend zu verlassen.




Alles südlich des Bahnhofs ist ein Shoppingparadies für alle, die gern viel Geld für getragene Kleidung ausgeben. Second Hand auf japanisch ist ein wenig anders als die deutsche Variante. Hier kommen ausschließlich Markenklamotten in die Läden, alles bestes Vintage, meist »Made in Europe/America« und gerne mal teurer als die zeitgenössischen Neuvarianten. Second Hand heißt in Kōenji tief ins Portemonnaie greifen. Wem das allerdings zu teuer ist, der genießt einfach nur das Window-Shopping und die atemberaubenden, kreativen und individuellen Shop-Designs.

Quellenangabe:
• https://www.gotokyo.org/de/destinations/western-tokyo/koenji/index.html
• http://manuke.asia/deutsch/area.html
• https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/weltsichten/202010/08/tokio-koeji-widerstand-japan-demonstration-protest.html
• http://acrosstheoceans.de/tokios-wohl-coolstes-viertel/
• https://li.lavilladusoleil.com/2850-.html
• https://www.saidkarlsson.com/blog/2018/2/14/tokyo-for-street-photographers-2-koenji
• https://www.gotokyo.org/de/destinations/western-tokyo/koenji/index.html
• https://www.travelmag.com/articles/a-short-guide-to-koenji/
• https://www.flickr.com/people/natsume_yoh/
• https://travel.gaijinpot.com/koenji/
• https://savvytokyo.com/koenji-guide-tokyos-retro-hub/
• https://www.lifein.tokyo.jp/en/josai/topics/detail.php?id=308
• https://www.infringe.com/the-erections/