Hochschulseminar – Distanz und Dichte
 
Peter Barber
Jamile Issa, 23.02.2021

Peter Barber founded his own practice in London in 1989. He is currently a lecturer and reader in architecture at the University of Westminster. He has lectured at many institutions, including the Royal Institute of British Architects, but also at the Architectural League in New York and, of course, at numerous international and national architecture schools and universities, such as in Helsinki, in Mumbai, in Munich, in Istanbul, at Oxford University and University College London. Peter Barber was also invited by the government to lead a discussion on "Designing for Better Public Spaces". He has also been described by The Independent as one of Britain's leading urbanists. Peter Barber Architects, as his practice is called, was UK Housing Architect of the Year in 2007 and 2011. Since its foundation in 1989, he has devoted much of his professional life to the design of social housing. PBA is an award-winning design-led practice with numerous ground-breaking mixed-use and residential projects, and his planning studies are highly regarded throughout the UK.

Peter Barber gründete 1989 sein eigenes Büro in London. Derzeit ist er Dozent und Leser für Architektur an der University of Westminster. Er hat an vielen Institutionen Vorträge gehalten, darunter auch am Royal Institute of British Architects, aber auch an der Architectural League in New York und natürlich auch an zahlreichen internationalen und nationalen Architekturschulen und Universitäten wie z.B. in Helsinki, in Mumbai, in München, in Istanbul, an der Oxford University und dem University College London. Außerdem wurde Peter Barber von der Regierung eingeladen, um eine Diskussion über "Entwerfen für bessere öffentliche Räume" zu führen. Er wurde zudem von „The Independent“ als einer der führenden Urbanisten Großbritanniens beschrieben. Peter Barber Architects, so nennt sich sein Büro, war 2007 und 2011 britischer Wohnungsarchitekt des Jahres. Seit seiner Gründung im Jahr 1989 hat er einen Großteil seines Berufslebens der Gestaltung von Sozialwohnungen gewidmet. PBA ist ein preisgekröntes designorientiertes Büro mit zahlreichen bahnbrechenden Mischnutzungs- und Wohnprojekten, seine Planungsstudien sind in ganz Großbritannien hochangesehen.

Der Durchbruch gelang ihm dann mit seinem Straßenentwurf im europäischen Stil für das Donnybrook-Quartier im Osten Londons. Mit diesem preisgekrönten Projekt hat Peter Barber Architects systematisch die Möglichkeit aufgezeigt, qualitativ hochwertige und gleichzeitig humane Räume für Menschen zu schaffen, die in unserer immer dichter werdenden städtischen Umgebung leben möchten. Das Projekt ging durch einen Wohnungswettbewerb aus und gewann den Ersten Preis. Das Donnybrook Quarter ein flaches Stadtviertel mit hoher Dichte. Die Straßenlage ist an einer prominenten Ecke südlich des Victoria Park in Hackney. Während des gesamten Projekts wird der öffentliche Raum von den Bewohnern auf beiden Seiten stark übersehen. Man sieht das Balkone und Erkerfenster die Straße überragen bzw. in den öffentlichen Raum eindringen. Terrassen und die zahlreichen Eingangstüren schaffen ein Gefühl der Eigenverantwortung und die Möglichkeit zur Personalisierung. Das heißt jeder Bewohner könnte beliebig irgendwelche Töpfe, Liegestühle oder Hängekörbe vor die Haustür stellen, um so seinen Eingangsbereich zu definieren.


Ein weiteres Projekt von ihm wäre die McGrath Road. Der Platz besteht aus 26 kleinen Turmhäusern, die eine schöne Straßenecke in East London bilden. Die Häuser haben doppelt hohe Arkadenfassaden und in der obersten Etage befinden sich Dachterrassen. Die zur Straße orientierten Häuser grenzen mit der großen Verglasung in den Bögen direkt an den öffentlichen Raum. Der Hof kann allerdings nur von den Bewohnern betreten werden oder wenn man eben einen Bewohner kennt, der das Tor öffnet. Dieser Außenraum ist zweifellos der stärkste Punkt des Projekts. Es gibt keinen Hinterhof, aber auch kein Garten, sondern es ist eher ein städtischer Platz, sehr starr und frei geräumt.

Der in London ansässige Architekt entwickelte 365 städtische Masterpläne in einem Projekt namens „Ein Jahr 365 Städte“. Hier ging es ihm darum zu beweisen, dass es möglich sein sollte, „eine Stadt in 10 Minuten zu entwerfen“. Es ist für ihn wie ein Versuch gewesen, eine Stadt ein Jahr lang pro Tag zu entwerfen. Peter Barber sagte, die Inspiration hinter der Idee sei eine Aussage des amerikanischen Theoretikers und Architekturkritikers Lewis Mumford.

Man sieht schnelle von ihm entworfene Skizzen, die er selber angefertigt hat, dazu gehört dann auch z.B. eine Stadt in einer Schlucht, die die aktuelle Form von Städten in Frage stellen soll. Als weiteres Beispiel ein Inseldorf mit Fischzüchtern in der Themse-Mündung, eine Landwirtschaftsgenossenschaft in Wiltshire und weitere Beispiele und Skizzen von ihm. Man sieht ebenso, dass die Entwürfe sehr unterschiedlich sein können. Je nach Ort und Gegebenheiten. Es gibt zum einen Skizzen, die strengen Rastern folgen und andere die anders konzipiert sind.



Baber hat zudem im Rahmen des Projekts eine „100-Meilen-Stadt“ entworfen, die London umgeben soll. Durch das Projekt hofft Barber, Diskussionen zu beginnen und über die aktuelle Form der Städte und ihre Gestaltung nachzudenken.

Es ist eine straßenbasierte, lineare Stadt mit einer Länge von 100 Meilen (160 km), einer Breite von 200 Metern und einer Höhe von 4 Stockwerken. Das Ganze wickelt er wie ein Gürtel einmal um die Stadt London herum. Er gibt der 100-Meilen-Stadt kleine Fabriken, Schulen, Häuser, Geschäfte und Terrassen, die entlang eng bebauter Straßen und Plätze herum angelegt sind. Es soll zu einem dichten, intensiven Rand von London gemacht werden, der selbstbewusste, zielgerichtete Grenzen schafft. Es soll von einer wiederbelebten produktiven Landschaft berichtet werden. Der Vorschlag von PBA für die 100-Meilen-Stadt ist eine Vision und eine notwendige, provokative Antwort auf das Papier des Adam Smith Institute (2016), in dem darauf bestanden wurde, dass „… das Grüne Band Londons ausgebaut werden muss , um die Immobilienkrise einzudämmen“. Peter Barber sagt ganz einfach ausgedrückt, anstatt in das Grüne Band hinein zu bauen, warum nicht stattdessen nach innen bauen?

In seiner Arbeit untersucht er die Einschränkungen und Möglichkeiten der gegenwärtigen Immobilienkrise in London und die Rolle der Architektur bei der Schaffung einer humaneren Stadt, denn das Vereinigte Königreich und insbesondere London befinden sich derzeit in einer akuten Immobilienkrise. Allein in London gibt es derzeit 170.000 Obdachlose, 20.000 leere Häuser und 120 Familien, die jeden Tag ihr Zuhause verlieren. Um die Nachfrage zu befriedigen, muss Großbritannien schätzungsweise 300.000 neue Häuser pro Jahr bauen, aber das derzeitige Angebot liegt bei etwa der Hälfte dieses Niveaus, also viel zu wenig. Wo und wie Häuser gebaut werden sollen, ist ein Bereich intensiver Debatten. Peter Barber diskutiert darüber, was sich an der Art und Weise ändern muss, wie die Häuser in Großbritannien gebaut werden müssen, um die aktuelle Krise zu lösen. Er setzt auf eine Reihe von Straßenbauten und Wohnprojekten mit hoher Dichte und niedrigem Straßenbau. Barber hat mehrfach bewiesen, dass es möglich ist, hochwertige Räume für Menschen zu schaffen, die in dichten städtischen Umgebungen leben, in denen Gemeinschaften besonders wichtig sind. In der Hundert Meilen Stadt untersuchen Barber und sein Team die grundlegende Rolle der Architektur bei der Weiterentwicklung intelligenter Lösungen für die drängenden sozialen Realitäten der aktuellen Wohnungskrise in London. Ihre Idee, London mit einem Wohnring zu umgeben, wurde als "die provokanteste und charakteristischste Antwort auf die Wohnungskrise in London bezeichnet.







Quellenverzeichnis:
- http://www.peterbarberarchitects.com/peterbarber
- https://www.dezeen.com/2018/10/05/architect-peter-barber-designs-365-cities-year/
- http://www.peterbarberarchitects.com/hundred-mile-city-1
- http://www.peterbarberarchitects.com/manifesto
- https://www.bmiaa.com/peter-barber-100-mile-city-and-other-stories-at-the-design-museum/
- http://www.peterbarberarchitects.com/donnybrook-quarter
- https://morningstaronline.co.uk/article/c/peter-barber-100-mile-city-and-other-stories
- https://adff.ca/films/2019/100-mile-city/
- https://www.designingbuildings.co.uk/wiki/Peter Barber - interview
- https://www.bauwelt.de/rubriken/bauten/Wohnanlage-McGrath-Rd-London-Peter-Barber-3394732.html
- https://architecturetoday.co.uk./100-mile-city/