Hochschulseminar – Distanz und Dichte
 
15-minute cities - Eine Stadt der Zukunft?
Marco Dybala, 02.03.2021

Summary
In the following text, the topic of the "15 minute city" is explained, defined and discussed. The 15 minute city is an infrastructural change in the capital of France, initiated by the mayor of Paris, Anne Hidalgo. As the name suggests, it is an initiative to create a city where all the amenities in life can take place. This would mean retail, doctor's appointments, office space, lounges and so on, all within a 15-minute walk or bike ride. 


Konzept
Die 15 Minuten Stadt ist eine von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, infrastrukturelle Veränderung in der Hauptstadt Frankreichs. Wie der Name verrät, handelt es sich um eine Initiative, eine Stadt zu kreieren, wo alle Annehmlichkeiten im Leben stattfinden können. Damit gemeint wären der Einzelhandel, Arztbesuche, Büroräume, Aufenthaltsflächen und so weiter und das alles in nur 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Ziel dieser Initiative ist es einen nachhaltigeren und bewussten Umgang mit der Umgebung zu schaffen und die Lebensqualität durch die Minimierung des Straßenaufkommens und der darauf folgendem verbesserten der Lebensqualität zu steigern. 

Das politische Wahlprogramm von Frau Hidalgo sah vor, die Innenstadt autofrei zu gestalten und den Straßenraum für Fußgänger und Radfahrer zu erweitern sowie zu verbessern. Sie arbeitete mit dem Universitätsprofessor Carlos Moreno zusammen, der das Konzept „15 Minuten Stadt“ maßgeblich begleitet. Der Plan sah vor, erst einmal einzelne Straßen und Parkplätze in Stadtgärten umzugestalten. Des Weiteren das sukzessive minimieren von Geschwindigkeitsbegrenzung, die Umwandlung in Shared Space Zonen und die Abnahme der Priorität des Autoverkehrs. Durch diese Konzepte wird der Straßenraum vom verstopften Verkehr befreit und den Stadtbewohnern zurückgegeben.


Entwicklung der Mobilität

Dorf in der Stadt
Das Konzept einer „15 Minuten Stadt“ ähnelt den wie ein Dorf funktioniert, wo sich alle Nachbarn kennen und in einer direkten Gemeinschaft zueinander stehen. Die Schaffung von Communities und Gemeinschaften verstärkt das miteinander und verbindet die einzelnen Parteien. Auch Freizeitangebote und ausgeh Möglichkeiten müssen sich in der unmittelbaren Nähe befinden. Dies fördert das Stadtraumgefühl und bietet ein neues Wohlempfinden im eigenen Viertel.


Zukunftsvision des Quartiers


 
Zukunftsvision der Straße

Meine Meinung
Eine solche infrastrukturelle Veränderung und Verbesserung der Lebensqualität in so einem dichten Ballungsgebiet wie Paris ist ohne Frage ein Beispiel für eine nachhaltige und bewusste Entwicklung in der Stadt. Der Mensch hat eine unter repräsentative Rolle im Straßenraum, das Auto dann sukzessive aus dem Straßenraum zu entfernen oder zu minimieren ist meiner Meinung nach hervorragend und bemerkenswert. Nichtsdestotrotz ist meiner Meinung nach die Bildung von Vierteln mit einem 15 Minuten Radius, der zwar nicht an sich bindet aber erst mal alle Möglichkeiten aufweist ihn nicht zu verlassen auf eine lange Sicht zu monoton und zu repetiertief. Die Wiederholung von uninteressantem Straßenraum ist hierbei die Gefahr, die sich mit einem dynamischen Städtebau und einer beliebten Erdgeschoss Zone zu verhindern gilt. 

Im unten eingebetteten Video geht Carlos Moreno persönlich noch mal mit seinen Worten auf die „15 Minuten Stadt“ ein:

www.youtube.com/CarlosMoreno

Die Nachfolge Diskussion entstand nach dem Video und den Vortrag.
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Diskusion
Student/in A: Ich möchte gerne meine Schicht schildern. Wir sind umgezogen von einer Querstraße der Schwachhauser Heerstraße in Bremen zu einem Vorort von Bremen namens Achterdiek. An dieser Straße hatten wir alles, Apotheke, Straßenbahn, Einkaufen, Kindergarten usw. Im Vorort sind wir aufs Auto angewiesen! Wir sind weniger draußen, kaufen mehr ein, da der Einkaufsladen weiter weg ist und es sind weniger Leute auf den Straßen! Die Möglichkeiten, schnell unterwegs zu sein und alles sogar eher in 5min zu erreichen war optimal. Wir vermissen es. 

Marco: Mobilität ist hier ein gutes Argument und verbindet die Stadtteile, die dran partizipieren sehr komfortabel. 

Dozent/in A: Gibt es bei Ihnen einen Kindergärten in dem Vorort?

Student/in A: Ja, jedoch herrscht Mangel an Kindergartenplätzen daher müssen wir auf einen weiter entfernten zurückgreifen. Das bedeutet nicht wie früher 5min Fußweg sondern 30min Autofahrt.

Dozent/in A: Gibt es denn positive Aspekte?

Student/in A: Ja, absolut. Für Kinder ist es großartig! Es gibt viele Gärten und Spielplätze. Wobei es ein anderes Gefühl wäre wenn ich hier aufgewachsen wäre!

Marco: Es scheint so, als wäre das eine Art Kompromiss gewesen. Gäbe es mehr Wohnraum und Grünflächen in der Innenstadt wäre das vielleicht eine gleichwertige Lösung. 

Student/in A: Wären im März nicht die Kindergärten geschlossen gewesen, hätten wir das auch nicht vermisst ins Grüne zu gehen da auch die Stadt so etwas bietet.
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Student/in B: Ich bin auf das Auto angewiesen und will mein Viertel auch verlassen können und irgendwann etwas neues sehen.

Marco: Wenn die Mobilität in Stadtraum fehlt, muss es alternativen geben, ob mit dem Auto oder mit dem Fahrrad.
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Student/in C: Die 15min Stadt ist ein Angebot und kein zwang. Ich lebe in einer 15min Stadt in der Neustadt in Bremen. Was mir fehlt, ist Platz! Ich kann einfach zu meinen Bruder, daher ist es kein Problem aber für die Menschen ohne diese Möglichkeit wäre dies ein Problem. 

Marco: Eine Art Burggraben um dein Wohnen soll natürlich nicht entstehen. Wenn es aber in deiner 15min Stadt alles gibt und du keinen Sinn und Zweck findest ihn zu verlassen endet diese 15min Stadt meiner Meinung nach in Monotonie. 

Dozent/in B: Nach ihrer Theorie wäre der Dorfbewohner und der derjenige, der nie über den Tellerrand schaut der Stadtbewohner! Der hat ja schon so etwas wie eine 15min Stadt. 

Marco: Zwischen Dorf und Stadt gibt es faktisch kein Unterschied abgesehen von der Menge es Angebotes und des Anzahl der Menschen.

Dozent/in A: Ich kann zu fuß ganz viel erreichen hab mir aber heute gedacht, dass ich in den Zug steigen muss und weg muss! Ich verstehe diesen Aspekt! Anderes Thema: Ich kenne Studenten, die ihren Stadtteile nie verlassen haben und es ist sehr wichtig, alles mögliche in diesen Stadtteile ebenfalls zu kriegen wie bei Studenten C 

Student/in C : In solchen Stadtteilen muss es mehr Mischung geben weniger gleiche Wohnungen und geringere Mieten.

Dozent/in B: Das Thema der Monotonie ist ein Aspekt, der nicht zu vernachlässigen ist. Wenn ich mich 15min in einer Stadt bewege, in welche Qualität tue ich dies? Ich gehe lieber 15min in Venedig als 15min in der neue Jahr in Bremen! Die Frage ist was passiert in diesen 15min!

Quellen
https://www.archdaily.com/954928/creating-a-pedestrian-friendly-utopia-through-the-design-of-15-minute-cities
https://www.smartcitylab.com/blog/governance-finance/paris-15-minute-city/
https://www.ft.com/content/c1a53744-90d5-4560-9e3f-17ce06aba69a
https://www.engelvoelkers.com/de/blog/luxurioeses-wohnen/architektur/die-15-minuten-stadt-infrastrukturelle-entwicklungen/
https://www.bbc.com/worklife/article/20201214-how-15-minute-cities-will-change-the-way-we-socialise
https://www.bloomberg.com/news/features/2020-11-12/paris-s-15-minute-city-could-be-coming-to-an-urban-area-near-you