Hochschulseminar – Sozialisation im (öffentlichen) Stadtraum
 
Über Colin Ward: Das Kind in der Stadt (The Child in the City)
Manuel Penndorf, 05.02.2023

In 1978 Colin Ward wrote the widely read and much quoted book ‘The Child in the City’. The book is an attempt to explore the relationship between children and their urban environment. It asks whether it is true that something has been lost in this relationship, and speculates about the ways in which the link between city and child can be made more fruitful and enjoyable.

Colin Ward, born in 1924 in England, was a city dweller for fifty years before he moved deep in the country. From 1952 to 1961, he worked as an architect. In 1971, he became the Education Officer for the Town and Country Planning Association. As an explorer of popular and unofficial uses of the environment, he published widely on education, architecture and town planning. The Child in the City is his most influential book. In this, he examines the everyday spaces of young people’s lives and how they can negotiate and re-articulate the various environments they inhabit. As a storyteller, he shows the creativity and uniqueness of children (five to sixteen years old) and how they cultivate ‘the art of making the city work’. He argues and shows with different stories that through play, appropriation and imagination, children can counter adult-based intentions and interpretations of the built environment. “The city is in itself an environmental education, and can be used to provide one, whether we are thinking of learning through the city, learning about the city, learning to use the city, to control the city or to change the city”

Colin Ward (1924-2010)
Britischer Anarchist, Schriftsteller und Architekt
Geboren: nahe London
Fachmann für Erziehungs- und Umweltfragen
Seine Schriften beschäftigen sich hauptsächlich mit den Themenbereichen der Soziologie, Pädagogik, Architektur und Stadtplanung.
Einflussreichstes Werk: Das Kind in der Stadt (1977)

Das Kind in der Stadt (1977)
Das Buch gibt Einblicke wie es um den Zustand unsere Städte im Hinblick auf die Bedürfnisse und Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern steht.
Bietet die Moderne Stadt dem Kind, die selbe Vielfalt an Sensationen wie damals?
Nehme wir die Abwesenheit von Kindern im öffentlichen Raum zu selbstverständlich hin?

Wahrnehmung der Stadt

Es ist wichtig, wie die Kinder die Umgebung wahrnehmen.
Städte müssen die Menschen glücklich machen und nicht nur funktionieren.
Hilft die Stadt den Kindern oder können sie in der Stadt nicht gedeihen?
Kinder machen sich die Stadt zu ihrem Spielplatz, ihnen etwas vorzuschreiben ist Illusion.

Wie das Kind die Stadt sieht

Kinder entdecken die Stadt ohne Vorkenntnisse und ohne die Belastungen des Alltagslebens.
Sie nehmen sie anders wahr als Erwachsene.
Die Stadt ist für Kinder eine Art großer Abenteuerplatz, oder sollte es zumindest sein.

Die Straßen als Spielplatz

Die Benutzung der Straße spielt eine große Rolle.
Sie ist zugleich Wohn und Entdeckungsraum für die Kinder.
Früher waren die Großstädte sicherer.
Kinder spielten zum Beispiel mit Murmeln auf Straßen.
Innenstädte waren wie ein Wohnviertel.
Raum droht durch Moderne Wohnungsbaute zu verschwinden.

Sind moderne Spielplätze das Richtige für Kinder?
Moderne Spielplätze sorgen für eine Eingeschränkte Kreativität.
Verlust des Spielens auf den Straßen und der Erfahrungen.
Der wahre Vernichter des Straßenspiels ist das Auto.
Die Kinderspielkultur von damals ist weg.

Architektur für Kinder

Architekten nehmen wenig Rücksicht auf die Erfordernisse, die Kinde brauchen.

Wie kann Architektur Kindern helfen?

Was brauchen Kinder?
Bäume, Sträucher, Gebüsch, Gitterzäune, durchgehende Mauern, Nischen, Mauervorsprünge oder Zäune die komplex angeordnet sind.
Kurzgesagt alles was der moderne Schulhof nicht bietet.

Das Kind und der Straßenverkehr

Früher waren die Straßen eine Art Entdeckungswelt.
Mit dem ersten eigenen Fahrrad über die Straßen der Stadt fahren.
Heute beherrschen nur noch Blechlawinen den Asphalt.
Die Städte sollten den Menschen gehören und nicht den Autos.

Armut in den Städten

Gettoisierung der Städte.
Die Grenze zwischen Arm und Reich ist meistens nicht groß.
Arme Leute ziehen in die Städte, für ein bessere Leben.
Wohlhabende Familien gehen in die Vorstädte.
Dieser Kreislauf sorgt für eine Ungleichgewicht.
Kinder in Armut werden isoliert, haben ein schwaches Sozialsystem und schlechte Bildung.
Die Abgewirtschaftete Stadtteile bieten keinerlei Arbeitsmöglichkeiten.

Fazit

Es wird in dem Buch darauf aufmerksam gemacht, wie der Lebensraum für Kinder in unseren Städten in jeder Hinsicht versagt hat.
Die Integration von Kindern in die Stadt, wird als sehr schwierig beschrieben und weist auf folgenschwere Probleme der Gesellschaft hin.
Das Buch dokumentiert, sehr schön den Ideenreichtum von Kindern, den sie in der Stadt anwenden um sich ihre Umgebung zu nutze zu machen und sie wieder zurück zu erobern.
Kinder sollen die Stadt benutzen, und nicht die Stadt die Kinder.

Fragen

Gibt es Ideen wie man das Leben der Kinder in der Stadt verbessern könnte?
Kinder mehr am öffentlichen Leben beteiligen.
Kinder nicht dadurch eingezäunte Spielplätze ausgrenzen.

Sollten Städte autofrei werden?
Es ist schwierig Städte komplett Autofrei zu bekommen.
Ein erster Schritt ist es gewissen Straßen oder Bezirke Autofrei zu planen.

Quellen:

https://www.stadtbaukunst.org/deutsch/staedtebaulehre/seminare/inklusive-stadt/index.html?tid=175&bid=43&btid=45

https://www.azquotes.com/author/32839-Colin_Ward

https://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/83645/warum-familien-in-die-stadt-gehoeren

https://www.childinthecity.org/2021/09/09/the-child-in-the-city-1978-an-extensive-summary

https://openlibrary.org/works/OL15135790W/The_child_in_the_city

https://ranstadt.de/gemeinde/ortsteile/einzelansicht-aktuelles-ranstadt-4/neuer-zaun-auf-dem-spielplatz-in-bellmuth-errichtet.html