Hochschulseminar - Die Hand des Architekten
 
Widerstand und Mehrdeutigkeit
Sabrina Heitmann, 21.05.2008

Für die Bearbeitung meines Referats im Modul M.A. 5.2 „Die Hand des Architekten“ habe ich mich für das Thema „Widerstand und Mehrdeutigkeit“ entschieden, einem Kapitel aus dem Buch „Handwerk“ von Richard Sennett. Ich werde aufzeigen welche Bedeutung diese beiden Begriffe mit sich führen, wie sie im Alltag eines jeden Menschen zu deuten und zu verstehen sind und wie sie sich letztendlich auf das Handwerk des Architekten während der Gestaltung von Gebäuden und Plätzen auswirken.

 

 

Bildnachweis: www.persorg.de/www.bogensport-seesen.de

 

Der Mensch soll versuchen sich in allen Lebenslagen mit der Mehrdeutigkeit anzufreunden. Er soll nicht immer den leichtesten Weg gehen, sondern unterschiedliche Art und Weisen erproben und kennen lernen.

 


Bildnachweise: www.lern-online.de/Wikipedia-Anamorphose

 

Durch die Mehrdeutigkeit/Doppeldeutigkeit werden Dinge ungenau, aber auch interessant gemacht.
Im Städtebau können wir Mehrdeutigkeit einplanen, in dem wir Räume schaffen, in denen sich der Mensch erst zurecht finden muss.

 

Bildnachweis: Wikipedia-Sir Marc Isambard Brunel[img]

 

Aus der Erfahrung heraus gehen Menschen den einfacheren Weg. Krafteinsatz wird mit Entlastung kombiniert.
Sir Marc Isambard Brunel arbeitete bei seinem Tunnel unter der Themse gegen den Widerstand.

 

Bildnachweis: Wikipedia- Henry Greathead/Peter Barlow

 

Später arbeitete man mit einem konisch zulaufenden Schild mit dem Widerstand.

 

Bildnachweise: www.bikerlawblog.de/www.neu-bybarny.de

 

Eine These der Psychologie: Widerstand führt zu Frustration und Frustration zu Zorn.

 

Bildnachweis: architecturechicago Plus/www.ugs.at

 

Der entgegengesetzte Pol des Umgangs mit Widerstand ist die Neigung sich Dinge schwieriger zu machen.
Da Bleibronze in Spanien wegen seiner Giftigkeit verboten ist, brauchte Gehry mehrere Monate um das perfekte Material für sein Museum zu finden. Von nun an stellte er bei all seinen Projekten zunächst grundlegende Aspekte des Bauens in Frage.

 

Bildnachweis: www.skyscraper.org

 

Die komplizierten Seiteneingänge des Seagram Buildings sorgen für die Aufmerksamkeit auf das Einfache.

 

Bildnachweis: www.fragerei-wordpress.de

 

John Dewey: Widerstände sollen verstanden und nicht bekriegt werden.
Jeder Widerstand bringt eine Erfahrung mit sich und stellt eine Herausforderung für den Menschen dar.

 

Bildnachweis: www.zimmer-herla.de/www.glas-henkelmann.de

 

Widerstände gibt es überall. In der Natur als Baumgrenze oder Uferzone, unter den Völkern als Grenzzäune und auch in der Architektur als Fassaden.

 

Bildnachweise: Wikipedia

 

Mehrdeutigkeit lässt sich auch automatisch erzeugen: Computer arbeiten mit der "Fuzzy-Logik", dessen Organisationsprinzip die Verzögerung ist.

 

Bildnachweise: www.airtrain.li/www.classic.archined.nl

 

Aldo van Eyck füllte vermüllte Hinterhöfe, Kreisverkehrsinseln, ungenutzte Ecken und Straßenräume mit Spielplätzen. Eycks Ziel war es den Kindern und auch Erwachsenen bei zu bringen wie sie mehrdeutige Übergänge im städtischen Raum antizipieren und damit umgehen können.
Eycks Gegenspieler war Le Corbusier. Er war Feind des Straßenlebens. Für ihn haben Straßen ausschließlich Verkehrsfunktion.

 

Bildnachweis: Wikipedia-Kairo

 

Menschen machen sich Elemente zu eigen in dem sie sie umnutzen oder auf ihre Bedürfnisse anpassen. So werden in großen Städten oft die Treppenstufen vor dem Hauseingang als Sitzmöglichkeit oder Verkaufsplatz und somit als bewohnter öffentlicher Raum definiert.