Ruby Zakrzewska, Alina Tschernova & Alessa Padberg, 24.02.2025
Perception of a scene is influenced by how it is viewed. A window acts as a mediator, framing the outside world and shaping our experience by creating distance, separation, or intimacy.
In our experiment, we explored how viewing a scene through a window differs from seeing it unobstructed. At eight locations, we took two images: one framed by a window and one from outside. Participants described their emotional responses, revealing that windows evoke feelings of warmth and protection, while unobstructed views create a sense of openness and freedom. This highlights how windows subtly shape our perception of space.
Wie Fenster die Wahrnehmung beeinflussen
In diesem Experiment haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie Fenster unsere Wahrnehmung, Emotionen und Gedanken beeinflussen, wenn wir nach draußen schauen. Fenster sind nicht nur physische Barrieren zwischen Innen- und Außenwelt, sondern sie können auch unsere Sichtweise und unser emotionales Empfinden stark prägen. Um diese Zusammenhänge zu untersuchen, haben wir an acht verschiedenen Orten Bilder aufgenommen.
Jedes Bild zeigt eine Szene, die sowohl von innen durch das Fenster als auch von außen betrachtet wurde. Bei den Innenaufnahmen sind das Fenster und Teile der Inneneinrichtung sichtbar, während die Außenaufnahmen die gleiche Szene ohne diese Elemente zeigen.
Unsere Erwartungen an das Experiment waren, dass die Bilder mit dem Blick durchs Fenster als angenehmer empfunden werden würden. Zu dem Zeitpunkt des Experimentes war es kalt draußen, daher gingen wir davon aus, dass die Bilder von innen als warm und gemütlich und die Bilder draußen als kalt und ungemütlich empfunden werden würden. Außerdem gingen wir davon aus, dass die Innenausstattung der Räume auch eine wichtige Rolle spielen würde, wie der Ort wahrgenommen wird. Zusätzlich erwarteten wir, dass der Blick durchs Fenster die Aussicht in den Hintergrund rücken würde, da man sich mehr auf das Fenster und die Räumlichkeit konzentriert.
Nachdem wir die Bilder unseren Testpersonen gezeigt haben, haben wir sie befragt, welche Gedanken und Emotionen sie bei den einzelnen Bildern empfunden haben. Ziel war es herauszufinden ob und wie die Rahmenbedingungen, die durch das Fenster geschaffen werden, die Wahrnehmung der Betrachter beeinflussen.
Die Stichpunkte zu den jeweiligen Fotos sind die Wahrnehmungen unserer Befragten.
Ort 1 - Engel WeinCafé
Außenfoto: | Innenfoto: |
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Ort 2 – Café Heinrich

Außenfoto: | Innenfoto: |
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Ort 3 – Raths-Apotheke

Außenfoto: | Innenfoto: |
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Ort 4 – Bremer HACHEZ Chocolade

Außenfoto: | Innenfoto: |
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Ort 5 – Minkens

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Ort 6 – Die Perlerie

Außenfoto: | Innenfoto: |
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Ort 7 – Gaststätte Kleiner Olymp

Außenfoto: | Innenfoto: |
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Ort 8 – Harbour Coffee

Außenfoto: | Innenfoto: |
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Fazit:
Die Art der Fenstergestaltung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wahrnehmung eines Ortes. Bodentiefe Fenster rücken den Ausblick in den Vordergrund und vermitteln ein Gefühl von Weite und Offenheit. Gleichzeitig kann dieser offene Blick jedoch auch ein Gefühl der Beobachtung und mangelnden Privatsphäre hervorrufen, was einen Zwiespalt erzeugt. Im Gegensatz dazu schaffen Sprossenfenster eine wohnlichere Atmosphäre, bei der der Ausblick in den Hintergrund tritt.
Überraschend war, dass die Meinungen zu diesen Fensterarten gegensätzlicher sind, als zunächst angenommen. Zudem zeigt sich, dass Fotos den Kontext eines Ortes oft verfälschen können. Um ein umfassenderes Verständnis zu erlangen, wäre es sinnvoll, häufiger Befragungen durchzuführen, da dies den Blickwinkel erheblich erweitern kann.
Als Planer sollte man mehr den Fokus auf den Blick durchs Fenster – also von innen nach außen berücksichtigen. Denn nach unserer Erfahrung wird sich hauptsächlich mit der Fassadenansicht, also der äußeren Wirkung des Gebäudes beschäftigt. Das Experiment hat uns gezeigt, was für eine Wirkung Fenstertypen bzw. – formate auf den örtlichen Kontext haben können. Räume sollten mehr aus der Perspektive des Nutzers, in Form von Fensterstudien geprüft werden.