Lena Sahlmann, 07.03.2024
Assemble, a collective of architects, designers and artists founded in 2010, is characterized by a democratic and cooperative way of working. Their diverse projects, including "The Cineroleum" (2010) and "Folly for a Flyover" (2011), reflect an innovative approach to urban spaces. The use of recycled materials and the involvement of volunteers shape the experimental character of their work. In particular, the project "The Brutalist Playground" (2015) stands out by recreating post-war playground structures. Assemble not only embodies award-winning projects, but also a rebellious energy that sees urban structures as dynamic stages for creative interventions.
Assemble, ein Kollektiv bestehend aus Architekt:innen, Designer:innen und Künstler:innen, wurde im Jahr 2010 gegründet und hat seitdem vielfältige und preisgekrönte Projekte realisiert. Die Arbeitsweise des Kollektivs ist demokratisch und kooperativ, was die Entwicklung gebauter, sozialer und forschungsbasierter Arbeiten ermöglicht. Die Projekte variieren in ihrer Größe und umfassen unterschiedliche kreative Disziplinen.
Ein beispielhaftes Projekt von Assemble ist "The Cineroleum" von 2010, das die Umnutzung einer Tankstelle in ein Kino darstellt. Dieses Re-use-Experiment untersuchte das Potenzial der zahlreichen verlassenen Tankstellen im Vereinigten Königreich. Das Kino wurde mit günstigen, industriellen, wiederverwendeten und gesponserten Materialien gebaut, wobei über 100 Freiwillige gemeinsam experimentierten und an dem Projekt teilnahmen. Ein weiteres Beispielprojekt ist "Folly for a Flyover" von 2011 in Hackney Wick, London. Hier wurde eine stillgelegte Autobahnunterführung temporär in einen öffentlichen Raum und Kunstort umgewandelt. Das Folly fungierte als Bausatz, der es auch unerfahrenen Freiwilligen ermöglichte, am Bau teilzunehmen, indem Holzbausteine einfach "aufgefädelt" wurden. In diesem Raum fanden Workshops, Vorträge, Theaterstücke, Vorstellungen, Spaziergänge und Bootsfahrten statt. Ein weiteres herausragendes Projekt ist "The Brutalist Playground" von 2015. Hier wurde eine Installation geschaffen, die eine Reihe von Nachkriegs-Spielplatz Strukturen aus Londoner Wohnsiedlungen nachstellte. Durch die Verwendung von Schaumstoff als Material wurden die formalen Eigenschaften dieser brutalistischen Formen sichtbar, wodurch sie zu Orten des Spiels wurden.
In der Betrachtung von Assemble im Kontext von Stadt und Rock'n'Roll wird deutlich, wie das Kollektiv innovative Wege beschreitet, um städtische Räume neu zu gestalten und mit einer dynamischen, rebellischen Energie zu durchdringen. Die demokratische und kooperative Arbeitsweise von Assemble ermöglicht nicht nur die Umsetzung preisgekrönter Projekte, sondern trägt auch zur Schaffung widerstandsfähiger kreativer Netzwerke und Gemeinschaften bei. Die Projekte von Assemble, angefangen von der Umnutzung einer Tankstelle zu einem Kino bis hin zur temporären Transformation einer Autobahnunterführung in einen öffentlichen Raum, spiegeln eine künstlerische Attitüde wider, die den Geist des Rock'n'Rolls einfängt. Die Experimentierfreude, der Einsatz von unkonventionellen Materialien und die Beteiligung von Freiwilligen erinnern an die rebellische Natur der Rockmusik. Besonders auffällig ist, dass Assemble städtische Strukturen nicht nur als festgelegte Elemente betrachtet, sondern sie als dynamische Bühnen für kreative Interventionen begreift. Insgesamt zeigt die Verbindung von Assemble mit Stadt und Rock'n'Roll, dass kreative Gestaltung und städtische Entwicklung nicht nur praktisch, sondern auch kulturell inspiriert sein können. Die Projekte sind nicht nur Architektur und Design, sondern auch Ausdruck einer lebendigen, rebellischen Energie, die den urbanen Raum mit einer kreativen Vitalität durchdringt.
https://assemblestudio.co.uk/
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