Hochschulseminar – Vom Wert des Privaten in der Stadt
 
Das Panoptische Gefängnis-nach Paul-Michel Foucault
Lukas Vesper, 04.02.2022
Jeremy Bentham was one of England's most important social reformers in the 19th century and a pioneer of the modern welfare state. He called for universal suffrage, women's suffrage, the abolition of the death penalty, animal rights, the legalization of any sexual preference, and freedom of the press, among other things. He also criticized the French Declaration of Human Rights, which is considered miles of fundamental and human rights. He founded utilitarianism and designed the Panopticon.

Paul-Michel Foucault was one of the most important thinkers of the 20th century. Among other things, he dealt with the relationship between power and knowledge and wrote various writings on modern techniques of power. One of his most famous works is "Surveillance and Punishment" from 1975 in which he examines the development of modern punishment systems in Europe.

The Panoptic Prison is a design of the perfect prison. A tower stands in the center. Arranged in a circle around it, cells flooded with light, which could be viewed at any time. This creates a permanent potential control. This should lead to a conception of the inmates. They could be observed at any time and punished for wrongly judged actions. The inmates are supposed to maintain this state after they are released to the public. Bentham proposes applying the system to schools, factories, etc. According to him, the rings could be supplemented by others as often as desired, where the supervisors are in turn supervised by guards. Foucault shows here, by the constant possibility to be supervised, similarities to our modern disciplinary society.




Jeremy Bentham war einer der wichtigsten Sozialreformer Englands im 19. Jahrhundert und Vordenker des modernen Wohlfahrtsstaats. Er forderte u.a. allgemeine Wahlen, das Frauenstimmrecht, die Abschaffung der Todesstrafe, Tierrechte, die Legalisierung jeglicher sexuellen Präferenzen und die Pressefreiheit. Außerdem kritisierte er die französische Menschenrechtserklärung, welche als Meilen der Grund- und menschenrechte gilt. Er gründete den Utilitarismus und entwarf das Panopticon.


Paul-Michel Foucault war einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts. Er setzte sich u.a. mit der Beziehung von Macht und Wissen auseinander und verfasste diverse Schriften zu modernen Machttechniken. Eines seiner berühmtesten Werke ist "Überwachen und Strafen" von 1975 worin er die Entwicklung der modernen Strafsysteme in Europa untersucht.




Das Panoptische Gefängnis ist ein Entwurf des perfekten Gefängnis. Mittig angeordnet steht ein Turm. Im Kreis darum angeordnet, lichtdurchflutete Zellen, die jeder Zeit einsehbar waren. Dadurch entsteht eine permanente potentielle Kontrolle. Diese soll zu einer Konzeption der Insassen führen. Sie könnten jeder Zeit beobachtet werden und für falsch bewertete Handlungen bestraft werden. Diesen Zustand sollen die Häftlinge nach der Entlassung in die Öffentlichkeit beibehalten. Bentham schlägt vor das System auf Schulen, Fabriken etc. anzuwenden. Die Ringe könnten laut ihm beliebig oft durch weitere ergänzt werden, wo die Überwachenden von Wärtern widerum überwacht werden. Foucault zeigt hier, durch die ständige Möglichkeit überwacht zu werden, Gemeinsamkeiten zu unserer modernen Disziplinargesellschaft auf.


Das Pentonville-Gefängnis zeigt die Möglichkeit der verfielfälltigung der dauerhaften Überwachung im Grundriss. Hier werden die Insassen von Wärtern in den Gängen A-D beaufsichtigt. Die Wärter in den Gängen werden widerum von Wärtern aus dem zentral angeordneten Turm aus überwacht. Die kreisförmigen Gebäude zwischen den Gängen A/B und C/D sind nach dem ursprünglichen Panoptischen Gefängnis gebaut worden.







Im Presidio Modelo auf Kuba ist der Entwurf des perfekten Gefängnis ebenfalls wiederzuerkennen. Das Modellgefängnis nach Jeremy Bentham wurde im Auftrag der Diktators Gerardo Machado 1926 gebaut und war der größte Gefängniskomplex Kubas und besteht aus fünf kreisrunden Gebäuden. Die Insassen beklagten sich über die Zustände und die Unterbringung. Unter anderem Fidel Castro war hier in Gefangenschaft Heute ist das Presidio Modelo ein Museum.




Die dauerhaft potentielle Überwachung des Panoptischen Gefängnis vergleicht Foucault mit unserer heutigen Disziplinargesellschaft. Ein Wärter kann theoretisch jeden Insassen überwachen. In der Praxis ist dies aber eher schlecht bis gar nicht Möglich. 

In London kommen auf 15 Einwohner/innen eine Kamera. 2010 tauchte ein Mann, an einem Tag auf 300 dieser Kameras auf. Die Überwachung wäre auch hier möglich. Aber die Auswertung des kompletten Videomaterials eher unwahrscheinlich. 

Menschen wissen somit nicht, ob sie überwacht werden, müssen aber immer davon ausgehen. Somit verhalten sie sich konform und eine Selbstdisziplin entsteht.


Quellen

https://quadralectics.wordpress.com/3-contemplation/3-6-asylums-and-prisons/ 

https://docplayer.org/54085658-Der-panoptismus-michel-foucault.html 

https://www.psychmedia.de/2021/08/23/panoptismus-von-gefaengnissen-und-der-modernen-gesellschaft/ 

https://www.grin.com/document/304027 

http://daremag.de/2015/03/rereading-bentham-today/ 

https://de.wikipedia.org/wiki/Panopticon 

http://culturmag.de/rubriken/buecher/jeremy-bentham-das-panoptikum/66139